Blau-schwarzer Nestbau? Haben die Blauen da – vermeintliche - Signale von Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer überinterpretiert oder gar falsch verstanden? Oder haben sie zu Recht erkannt, dass sich die ÖVP ein Stück an die FPÖ heranmacht? Die FPÖ-Verfassungsprecherin Susanne Fürst kuschelt ihre Blauen bereits mit den Türkis-Schwarzen in eine Koalition. Man habe sich das ÖVP-Programm genauer angesehen und freue sich über den darin enthaltenen strengeren Migrationskurs. Dieser sei nur mit den Freiheitlichen umsetzbar, ist sich Fürst, die als blaue Ministerkandidatin in Position gebracht wird, sicher und verstärkt ihr Liebesgeflüster mit dem für die Blauen einzig möglichen Koalitionspartner eindringlich: „Lassen Sie uns die Festung Österreich gemeinsam bauen.“ Wird da vor der Festung bereits ein blau-schwarzes Nest zur Vorbereitung gebaut?
ÖVP-Dilemma. Dass in der Öffentlichkeit nun der Eindruck entsteht, FPÖ und ÖVP würden schon miteiander kuscheln, damit haben manche in der ÖVP gar kein Problem, weil sie ja doch von einer Koalition mit den Blauen träumen. Andere äußern hinter vorgehaltener Hand dagegen ihre Sorge wegen der Annäherungssignale zwischen den beiden Parteien in den letzten Tagen – nicht zuletzt auch wegen des im Vergleich zum rauen Auftritt Karl Nehammers im ORF-Duell mit SPÖ-Kandidat Andreas Babler viel sanfteren Umgangs des ÖVP-Spitzenkandidaten mit FPÖ-Chef Herbert Kickl in deren Duell diese Woche. Denn das könnte, wissen sie, jene potenziellen ÖVP-Wähler, die mit einem Kreuzerl für Nehammer liebäugeln, weil dieser eine Koalition mit Herbert Kickl klar ausschließt, abschrecken – wenn sie befürchten müssen, dass dessen Kickl-Ablehnung nach den Wahlen aufgeweicht werden könnte. Ein Dilemma für die ÖVP: Sie muss FPÖ-Sympathisanten ebenso für sich überzeugen, wie Kickl-Ablehner.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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