Wenige Tage nach dem Wiener Skandal-Derby ist nun ein Video aufgetaucht, das zeigt, wie die verrückten „Fans“ überhaupt aufs Spielfeld kamen.
Pyro-Raketen im Familiensektor, Faustkämpfe, zahlreiche Verletzte – das 343. Wiener Derby zwischen Rapid und Austria eskalierte nach Schlusspfiff komplett. Doch viele fragen sich, wie die Chaoten überhaupt auf den Rasen gelangen konnten. Ein nun aufgetauchtes Überwachungsvideo (siehe unten), gibt Aufschluss und zeigt: Den Gästefans wurde es offenbar nicht allzu schwer gemacht.
Ein Ordner öffnete der Polizei (den sogenannten szenekundigen Beamten – „SKB“) vorrangig das Tor. Bevor der Ordner den Eingang jedoch rechtzeitig schließen konnte, schafften es auch die heranstürmenden violetten Fans durch. Ein fataler Sicherheitsfehler, der bekanntlich schlimme Folgen hatte: über 570 Anzeigen wurden erstattet, mindestens drei Besucher und zehn Beamte verletzt.
Die Landespolizeidirektion Wien antwortete auf APA-Anfrage, dass der Wiener Polizei die Videos von beiden Seiten bekannt seien, sie seien intensiv analysiert worden. Es sei ganz klar erkennbar, dass ein Ordner das Tor öffne, damit Ordner und Polizei auf das Spielfeld gelangen können. Die Ordner sind an gelben Überwurfjacken zu erkennen.
„Warum das Tor zum Austria-Fansektor, das eigentlich eine Sicherheitsschleuse ist, geöffnet wurde, liegt nicht in unserem Bereich. Das müssen wir noch analysieren“, hatte Rapids Klubpräsident Alexander Wrabetz bei einer Pressekonferenz am Mittwoch erklärt.
Vier Duelle ohne Auswärtsfans
Austria und Rapid reagierten auf die Ausschreitungen: Bei den kommenden vier Duellen wird es keine Auswärtsfans geben. „Die Gästefansektoren sollen dabei aber nicht komplett leer bleiben, sondern Heimfans zur Verfügung stehen – und auch genutzt werden, um beispielsweise karitative Organisationen einzuladen“, heißt es in der Vereinsmitteilung von Rapid.
Austria-Finanzvorstand Harald Zagiczek sprach bei einer Pressekonferenz am Dienstag von einem „guten Gespräch auf Augenhöhe“ mit Rapid und der Liga. Es gehe darum, Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen zu ziehen. „Wir sehen einen klaren Handlungsbedarf, den immer häufiger werdenden Ausschreitungen bei Wiener Derbys ganz klar und mit aller Härte entgegenzutreten“, sagte Zagiczek.
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