1,6 Milliarden Euro sollen von 2028 bis 2040 in das LKH-Uniklinikum in Graz investiert werden – das sieht eine Absichtserklärung vor, die am Donnerstag von Land und Bund unterzeichnet wurde. Das Herzstück: eine neue Kinderklinik, die dringend notwendig ist.
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) redet nicht um den heißen Brei herum: „Die Platzverhältnisse auf der Kinderklinik sind nicht mehr zeitgemäß, das betrifft die Zimmer genauso wie die OP-Räume und die Ambulanz.“ Seit Jahren kämpft man hier mit einem Ansturm kleiner Patienten, gleichzeitig aber auch mit Personalmangel und gesperrten Betten.
Nun ist eine Lösung in Sicht – wenn auch noch viel Geduld notwendig ist. Bis 2038 soll ein neues, größeres Kinderzentrum errichtet werden, das neben topmoderner Ausstattung auch großzügigere und freundlichere Räume umfasst. Errichtet werden soll es auf einer Fläche zwischen der bestehenden Kinderklinik und dem Bildungszentrum Ost (dieses muss weichen).
An der Kinderklinik werden jeden Tag Heldengeschichten für kleine Menschen geschrieben.
Landesrat Karlheinz Kornhäusl
Neue Kinderklinik soll 450 Millionen Euro kosten
Dieses Vorhaben, das derzeit mit 450 Millionen Euro veranschlagt ist, ist das Herzstück des Programms „LKH 2040“. Es ist das dritte Mal, dass sich Land und Bund auf ein Ausbauprogramm für das mit Abstand größte Krankenhaus der Steiermark einigen. Den Anfang machte „LKH 2000“, es folgte „LKH 2020“, das eine erneuerte und erweiterte Chirurgie brachte und nun mit der neuen Radiologie seinen Abschluss finden wird – erst am Mittwoch fand dafür die Gleichenfeier statt.
Nach „jahrelanger Vorbereitung“ (Landeshauptmann Christopher Drexler) wurde am Donnerstag eine Absichtserklärung mit dem scheidenden Finanzminister Magnus Brunner und dem steirischen Bildungsminister Martin Polaschek (beide ÖVP) unterzeichnet. Ein verbindlicher Vertrag ist es nicht, aber Drexler hebt die bisherigen guten Erfahrungen mit dem Bund in dieser Sache hervor. Auch Brunner betont: „Man muss vorausschauend planen, ein Fundament ist gelegt.“
Das 1,6 Milliarden Euro schwere Bauprogramm umfasst auch noch weitere Leuchtturmprojekte wie den Neubau der Hämatologie, ein Kopfzentrum (vereint die HNO-Klinik mit der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie), ein neues Krebsforschungszentrum und eine Zentralisierung der Labore. Erweitert und modernisiert werden soll auch die Klinik für Innere Medizin. Und auch mehr Grünraum am Areal ist vorgesehen.
Zeitpläne müssen erst fixiert werden
Nun geht es laut Kornhäusl in die Detailplanung der einzelnen Projekte, auch die genauen Zeitpläne müssen erst fixiert werden. Offen ist auch noch die genaue Kostenaufteilung. Diese ist abhängig davon, ob das Geld mehr in die Gesundheitsversorgung (Zuständigkeit: Land) oder in die Forschung an der Medizin-Uni (Zuständigkeit: Bund) fließt. Zuletzt zahlte das Land gut zwei Drittel der Investitionen.
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