Ab Dezember wird am Gelände des Böhler-Spitals, das weiterhin nur als Tagesklinik fungiert, gebaut. Ein halbes Jahr später soll ein Containerspital vollen Betrieb in der Brigittenau ermöglichen. Dass der alte Bau kaputter ist als gedacht, stellt zugleich Weichen für den künftigen Böhler-Standort.
Patienten, Ärzte und alle anderen „Böhlerianer“ haben sich daran gewöhnt: Parallel zum tagesklinischen Betrieb wird im Spital gehämmert, geschraubt und gebohrt. Eine Löschwasserleitung wurde eingebaut, und bis Dezember soll auch die verstärkte Brandschutz-Beschichtung überall an den vorgesehenen Stellen aufgebracht sein. Der Dezember markiert zudem den Beginn der „Großbaustelle Böhler-Spital“, die nächstes Jahr mit der Eröffnung eines Containerspitals ihr – vorläufiges – Ende finden soll.
Vorentscheidung für künftigen Standort
Im November soll das Parkhaus des Spitals geräumt werden, damit dort die Abbrucharbeiten beginnen können. Der Platz wird benötigt, um dort das versprochene Containerspital zu errichten, und zwar mit einem Geschoß mehr als bisher geplant: Ursprünglich wollte die AUVA Räumlichkeiten im 1. Stock und vor allem die Intensivstation im 2. Stock für das künftige Containerspital nutzen, nun habe man aber feststellen müssen, dass diese Flächen nicht auf den nötigen Brandschutzstandard gebracht werden können.
Dass das Containerspital ein zusätzliches Leergeschoß – mit im Detail noch offener Nutzung – bekommt, beeinflusst das künftige Schicksal des Spitals nachhaltig: Nun lässt sich das alte Böhler-Spital komplett abreißen, während zugleich das Containerspital die Versorgung komplett aufrechterhalten kann. Damit sind die Chancen gestiegen, dass der geplante „Gesundheitscampus“ als endgültiger Böhler-Ersatz am Standort des jetzigen Spitals gebaut werden könnte. Spekuliert wurde etwa auch über einen Neubau an der Stelle der verwaisten AUVA-Zentrale in der Adalbert-Stifter-Straße.
Die medizinische Versorgung in der Brigittenau erhält zudem durch ein neues Primärversorgungszentrum Auftrieb. In der Jägerstraße 61 werden ab Oktober vor allem hausärztliche Dienstleistungen angeboten, ein Ausbau mit medizinischen Spezialisierungen ist geplant.
Containerspital soll Mitte 2025 fertig sein
Die AUVA ist zuversichtlich, dass das Containerspital ab nächsten April aufgebaut werden und „Mitte 2025“ in Betrieb gehen kann. Damit der Zeitplan hält, muss die Ausschreibung dafür allerdings zeitgerecht abgeschlossen sein, so dass die Aufträge an die Ausschreibungsgewinner im Dezember vergeben und die Container zwischen Jänner und April gefertigt werden können, während zugleich das Parkhaus abgerissen und der Bauplatz für die Container vorbereitet wird.
Im bestehenden Gebäude muss zudem 2025 eine Nasssteigleitung – also eine permanent mit Wasser gefüllte Löschwasserleitung – errichtet werden sowie alles brennbare Material aus dem leerstehenden Bettenturm entfernt werden, von der Holztüre bis zur Wandverkleidung. Die gesamten Baupläne sind aus der Sicht von AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart „ein hochambitioniertes Projekt“, das „in sehr kurzer Zeit“ umgesetzt werde. Am Ende werde „ein umfassendes Krankenhaus entstehen“, verspricht er.
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