Die israelische Armee setzt ihre Luftangriffe im Libanon weiter fort. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums starben bei den jüngsten Luftschlägen am Mittwoch mindestens 72 Menschen. Laut Israels Armeechef Herzi Halevi dienen die Bombardements einer möglichen Bodenoffensive. Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums steht aber ein solcher Schritt nicht unmittelbar bevor. Nun heißt es laut einem TV-Bericht, Israels Premier Benjamin Netanyahu habe grünes Licht für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben.
Der Sender N12 berief sich am Donnerstag auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter Netanyahus. Ultrarechte Politiker in Jerusalem kritisierten eine mögliche Waffenruhe scharf. „Der Kampf im Norden darf nur auf eine Art enden: mit der Zerstörung der Hisbollah und ihren Fähigkeiten, den Einwohnern des (israelischen) Nordens Schaden zuzufügen“, schrieb Finanzminister Bezalel Smotrich bei auf der Kurznachrichtenplattform X.
Aufregung bei rechtsextremen Koalitionspartnern
Die rechtsextreme Koalitionspartei Ozma Yehudit berief angesichts der Berichte über eine mögliche Waffenruhe eine Dringlichkeitssitzung ein, wie die Nachrichtenseite ynet berichtete. Für sein politisches Überleben ist Netanyahu auf seine ultrarechten Partner angewiesen.
Umgehend hieß es aus dem Büro des Premiers: „Der Bericht über eine Waffenruhe ist falsch. Es handelt sich um einen US-französischen Vorschlag, auf den der Ministerpräsident noch nicht einmal reagiert hat.“
USA und mehrere Staaten fordern Waffenruhe
Nach massiven israelischen Bombardements im Libanon mit mehr als 500 Toten – darunter offenbar auch mehr als 100 syrische Flüchtlinge, die vor dem Kriegshorror in ihrem Land geflohen waren – dringt eine Staatengruppe um die USA und Deutschland zusammen mit wichtigen arabischen Ländern auf eine Kampfpause. Die geforderte Waffenruhe soll 21 Tage dauern und Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie des seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Kriegs. So steht es in der gemeinsamen Stellungnahme, die von den USA, Deutschland, der EU, Australien, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar getragen wird.
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