„Üble Nachrede“

Paulus Manker mimt jetzt seinen eigenen Anwalt

Gericht
26.09.2024 15:24

Südbahnhotel-Eigentümer Christian Zeller hat gegen Regisseur Paulus Manker, der in dem Haus am Semmering „Alma“ produziert hat, Privatanklage eingebracht. Offiziell geht es in dem Prozess im Wiener Landl um Beleidigungen und üble Nachrede – doch ganz offensichtlich noch viel mehr um persönliche Kränkungen. 

„Es ist eine Schande, dass wir alle so viel Zeit hier verschwenden“, bringt es eine Zeugin auf den Punkt. Die künstlerische Geschäftsführerin der Südbahnhotel Kultur GmbH ist sichtlich sauer auf Paulus Manker: „Wir hätten noch zehn Jahre lang vor vollem Haus spielen können“, ärgert sie sich über den Streit.

Verhärtete Fronten
Weil sich Manker nicht an Vereinbarungen gehalten habe, wurde dem Produzenten, der die imposanten Stücke „Die letzten Tage der Menschheit“ und „Alma“ in dem ehemaligen Hotel am Semmering, der Vertrag gekündigt. Der Eigentümer des Südbahnhotels, Christian Zeller, brachte Regisseur Paulus Manker wegen diversen Beleidigungen in Medien – von „Psychopath“ über „geldgierige Kanaille“ bis „Scharlatan“ – vor den Richter. Im Wiener Landesgericht wird jetzt schon über mehrere Verhandlungstage hinweg über diese Privatanklage debattiert. Die Gräben sind tief. Und die gegenseitigen Anschuldigungen driften immer weiter vom Inhalt der Privatanklage ab.

Unter anderem geht es in der Verhandlung erneut um zehn „Alma“-Karten, die die Kultur GmbH und nicht Manker als Veranstalter verkauft hatten. Offenbar hatte Manker dem Eigentümer am 4. August den Zutritt in sein eigenes Hotel verwehrt. Weil Manker die Gäste der GmbH nicht einlassen wollte und Türen mit Ketten verhängt haben soll, damit die zehn Personen nicht ins Haus können, rückten Securitys an. Laut Manker war dies ein „Schlägertrupp“, den Zeller organisiert habe. 

Anklage wurde ausgeweitet
Ein Ende des Streits ist nicht in Sicht. Es ist auch nicht das einzige Verfahren, das in Zusammenhang mit der Produktion anhängig ist. Und auch die Privatanklage zieht sich in die Länge. Denn zum Auftakt des Prozesstages weitet Zeller seine Anklage um eine üble Nachrede aus. Weil Manker dem Kläger im Kurier Subventionsbetrug vorgeworfen hätte. Und ihn in diesem Artikel erneut beschimpft habe. „Ich halte die Behauptungen aufrecht. Weil sie sind wahr“, sagt Manker, der diesmal im Gericht als sein eigener Anwalt auftritt. Und auch diese Rolle ausfüllt, als ob er in einem Gerichts-Schauspiel einen Rechtsanwalt mime.

Mit dem Unterschied, dass es diesmal um eine strafrechtliche Verurteilung geht. Doch auf ein Ende des Dramas wartet man auch am Donnerstag vergebens. Vertagt.

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