Zahlung nach 73 Tagen

Unternehmer kritisiert Zahlungsmoral des Landes

Burgenland
26.09.2024 16:00

Firmeninhaber Dietmar Werderits zeigt sich frustriert, weil er dem Land Burgenland 73 Tage für die Bezahlung einer Rechnung in Höhe von 19.853 Euro nachlaufen musste. Dort verweist man auf eine „Plausibilitätsprüfung“

Kritische Töne aus Ollersdorf ist man im Landhaus schon gewöhnt. Vor allem, wenn VP-Bürgermeister Bernd Strobl seine Meinung über gesunkene Ertragsanteile, schleppende Förderabrechnungen oder der allgemeinen Kritik am „System Doskozil“ kundtut. Mit Dietmar Werderits hat sich der wortgewaltige Ortschef jetzt einen Unterstützer an seine Seite geholt.

Der Olbendorfer, der mit seiner Bürgerliste „NEUN“ auch im dortigen Gemeinderat vertreten ist, will sich nämlich nicht länger ein Blatt vor den Mund nehmen. Als Inhaber der Firma EOM Solutions mit Sitz in Ollersdorf lieferte er dem Land Messgeräte für das Grundwassermonitoring im Nordburgenland. Als stolzer Burgenländer, mit dem Land Geschäfte gemacht zu haben, gewährte er sogar einen Rabatt von 34 Prozent, schildert Werderits.

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Es ist an der Zeit von Landeshauptmann Doskozil zu erfahren, ob es am Personal, dem politischen Willen oder daran liegt, dass das Land bankrott ist.

Ollersdorfs Bürgermeister Bernd Strobl

73 Tage auf den Zahlungseingang gewartet
Dass aber das Zahlungsziel trotz Nachfrage und dem Angebot einer Ratenzahlung nicht eingehalten wurde und die am 15. Juli ausgestellte Rechnung mit Zahlungsziel „sofort“ erst am 25. September bezahlt wurde, wertet er als Affront. Die laut Geschäftsbedingungen fälligen Verzugszinsen in Höhe von rund 345 Euro seien noch dazu ignoriert worden, ärgert sich der Firmeninhaber. „Als Unternehmer muss ich Gerätschaften vorfinanzieren, Mitarbeiter bezahlen und steuerlichen Verpflichtungen pünktlich nachkommen“, sagt Werderits, „so geht man nicht mit Firmen um.“

Land begründet Verzug mit Plausibilitätsprüfung
Seitens des Landes hatte man offenbar Zweifel, ob die Höhe der Rechnung gerechtfertigt waren. „Die Verzögerung ergab sich aufgrund einer notwendigen Plausibilitätsprüfung seitens der Buchhaltung und der zuständigen Fachabteilung. Das Land Burgenland ist stets bemüht, Rechnungen zeitnah zu begleichen“, heißt es auf Nachfrage vom Land.

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Es ist gut für die Bevölkerung, dass Strobl und seine Partei bei uns nichts zu sagen habe.

Landesgeschäftsführer Kevin Friedl


„Bernd Strobl ist als ÖVP-Politiker Vertreter jener Partei, die Österreich in eine Rezession geführt und ein Rekorddefizit zu verantworten hat“, reagiert SPÖ-Landesgeschäftsführer Kevin Friedl scharf auf die jüngsten Austritte des Ollersdorfer Bürgermeisters. Das Burgenland habe hingegen stabile Finanzen und sei das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum. „Es ist gut für die Bevölkerung, dass Strobl und seine Partei bei uns nichts zu sagen haben“, so Friedl. 

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