Eine Grazer Initiative ruft Grundbesitzer rund um das Schloss Eggenberg zur Gestaltung „fledermausfreundlicher“ Gärten auf. Ein Vorstoß, der im ganzen Land von Bedeutung ist.
Das Grazer Schloss Eggenberg ist nicht nur ein historisches Baujuwel, sondern auch Heimat Österreichs letzter Kolonie der Großen Hufeisennase – eine vom Aussterben bedrohte Fledermausart mit bis zu 40 Zentimetern Flügelspannweite. Obwohl das Land die Schlossanlage 2015 als Europaschutzgebiet ausgewiesen hat, hagelt es immer wieder Kritik an der dürftigen Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen (wir haben berichtet).
„Wilde“ Gärten helfen Tieren
Dass aber auch jeder Einzelne etwas für Fledermäuse tun kann, zeigt aktuell eine Allianz rund um den Grazer Kunstverein rotor und den steirischen Fledermausforscher Oliver Gebhardt auf. Dazu geht man gezielt auf Grundbesitzer hinter dem Schloss Eggenberg und am Plabutsch zu, um Bewusstsein für „fledermausfreundliche“ Gärten und Wiesen zu schaffen. „Das ist ja schon ein perfekter Fledermausgarten“, sagte Experte Oliver Gebhardt gestern bei der Begehung des Grundstücks von Anrainerin Karin Petrowitsch.
„Es gibt hier sehr viele verschiedene Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und Insekten anlocken. So haben Fledermäuse über viele Monate genug Nahrung“, erklärt Gebhardt. Eine Vielfalt heimischer Pflanzen und sparsames Mähen sind wichtige Grundpfeiler, um Insekten und infolge Fledermäuse zu fördern. Auch Öffnungen in Dachböden und Bäume mit Hohlräumen sind hilfreich.
Der Appell gilt freilich nicht nur für Graz-Eggenberg: „Alle heimischen Fledermäuse sind auf der roten Liste“, sagt der Naturschützer. Dabei spielen die faszinierende Tiere eine wichtige Rolle im Ökosystem, etwa als Schädlingsbekämpfer.
Im Kunstzentrum rotor in der Grazer Volksgartenstraße ist noch bis 19. 10. die Ausstellung „Wilde Winkel“ zu sehen, wo auch kostenloses Wildpflanzen-Saatgut für „fledermausfreundliche“ Gärten aufliegt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.