EU-Ministerinnen und -minister haben am Donnerstag für das Herabstufen des Schutzstatus von Wölfen gestimmt. Bereits am Vortag war die Entscheidung auf Diplomatenebene beschlossen worden.
Im Detail wurde der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abgesenkt. Damit kann etwa ein Abschuss im Bedarfsfall erleichtert werden. Ein Sprecher der EU-Kommission spricht von mehr Flexibilität für die Staaten, die Jagd auf Wölfe zuzulassen, ohne den Schutz ganz aufzuheben.
Wie berichtet, kommt von vielen Seiten Zustimmung, aber auch Kritik. Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat für den neuen Schutzstatus gestimmt, Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) war gegen die Änderung, aber an eine einheitliche Länderstellungnahme gebunden.
Hier sehen Sie eine Grafik zum Wolf in Österreich.
FPÖ: „Kein Kuscheltier“
Am Donnerstag geht die Debatte weiter. Man dürfe den Wolf nicht verniedlichen und glauben, ein Kuscheltier vor sich zu haben, sagten Niederösterreichs Freiheitliche in einer Aussendung. Es gehe um Leib und Leben, sowie um die wirtschaftliche Existenz der Landwirtinnen und Landwirte.
Die Naturschutzorganisation WWF teilte in einer Aussendung mit, dass im Vorjahr österreichweit nur 104 Wölfe nachgewiesen worden seien. Die meisten seien „Durchzügler“, sechs Wolfsfamilien seien sesshaft. „Das ist ein populistischer Angriff auf den Artenschutz, weil die regierende Politik ihre Hausaufgaben nicht machen will. Tatsächlich notwendig wäre eine gut geplante Herdenschutz-Offensive“, sagte WWF-Experte Christian Pichler.
Die Berner Konvention, in der der Schutzstatus der Tiere geregelt ist, soll Anfang Dezember geändert werden.
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