Kommentar

Die Saat der Missgunst

Salzburg
27.09.2024 06:30

Gestern berichteten wir von einer Überweisung in Millionenhöhe für die Flutopfer. Die diskrete Spende kam von Mark Mateschitz. Das brachte dem Salzburger Unternehmer nicht nur Dank ein.

In den diversen Netzwerken waren prompt unzählige letztklassige Beschimpfungen zu lesen. „Der hat’s ja!“, zählte da noch zu einer der freundlicheren Bemerkungen.

Jetzt sollte man das nicht überbewerten. Die sozialen Medien sind seit jeher Brutstätte und Zufluchtsort für anonyme Sonderlinge und notorische Querulanten.

Allerdings muss niemand in die digitalen Abgründe steigen, um die drückender gewordene Atmosphäre der Niedertracht zu bemerken.

So hielten es etwa die SPÖ-Stars Andreas Babler und Julia Herr für angebracht, die Familie Mateschitz zu einem Feindbild ihrer Ideologie zu machen. Dass aus der Saat der Missgunst nichts Gutes erwachsen kann, sahen alle, die bei Sinnen geblieben sind.

Über Gerechtigkeit und Vermögen wurde von den Philosophen bis zu den Ökonomen zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften nachgedacht. Das perfekte System hat noch keiner gefunden. Es bleiben immer Konstruktionen aus vielen Modellen. Zu einem bis heute gar nicht so schlecht funktionierenden Sozialstaat wurde Österreich auch deshalb, weil diese Diskussionen über Jahrzehnte mit gegenseitigem Respekt und mit Würde geführt worden sind.

Alles das sollte auch bedacht werden, bevor wieder jemand, der Millionen spendet, beschimpft wird.

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