Nach verbaler Attacke

Trump macht Kehrtwende und trifft Selenskyj doch

Außenpolitik
27.09.2024 06:58

Nachdem der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen hatte, das Kriegsende herauszuzögern, findet nun doch ein Treffen der beiden in den USA statt. 

„Ich werde ihn morgen gegen 9.45 Uhr im Trump Tower treffen“, erklärte der Immobilienmogul am Donnerstag. Noch einen Tag zuvor hatte es nicht so gewirkt, als würde dieses Treffen stattfinden. Trump griff Selenskyj an und warf ihm vor, trotz US-Milliardenzahlungen einem „Deal“ zur Beendigung des Krieges nicht zuzustimmen.

Selenskyj warnte indirekt vor einem Wahlsieg Trumps
In Washington traf Selenskyj zunächst den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden, der dem Ukrainer wenige Monate vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus weitere Milliardenhilfen für sein Land mit auf den Weg gab. US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die Biden nach der Wahl im November an der Spitze der Regierung ablösen will, versprach Selenskyj ebenfalls Unterstützung und warnte indirekt vor einem Wahlsieg ihres Kontrahenten Trump.

Selenskyj teilte ein Video mit Harris und plädierte im Kommentar für einen „gerechten Frieden“:

Harris mahnte in Anspielung auf Trumps Äußerungen, dass über ein Ende des Kriegs nicht ohne die Ukraine entschieden werden dürfe. In den USA gebe es aber „einige“, die das wollten. Deren Plan sei es, die Ukraine zu zwingen, große Teile ihres Staatsgebiets aufzugeben, einen neutralen Status ihres Landes zu akzeptieren und auf die Sicherheitszusagen anderer Staaten zu verzichten.

Biden gab neue Mittel für Kiew frei
Die Regierung von Biden und Harris hat die Ukraine im Kampf gegen Russland in den vergangenen zweieinhalb Jahren massiv unterstützt und seit Kriegsbeginn im Februar 2022 allein 58,7 Milliarden Dollar (52,5 Mrd. Euro) für Militärhilfe bereitgestellt. 2,4 Milliarden US-Dollar davon sind Mittel, die Biden nun während Selenskyjs Besuch in Washington freigab. Der US-Präsident betonte, er habe außerdem sichergestellt, dass bereits zugesagte Hilfen in Milliardenhöhe nicht verfallen und bis zum Ende seiner Amtszeit im Jänner abgerufen würden. Nach Angaben des Weißen Hauses handelt es sich dabei um 5,5 Milliarden Dollar.

Zu dem neuen Hilfspaket aus Washington gehören ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem, Gleitbomben mit hoher Reichweite sowie Drohnen. Außerdem wollen die USA die Ausbildung weiterer 18 ukrainischer Piloten an Kampfjets vom Typ F-16 unterstützen. Die Flugzeuge amerikanischer Bauart werden von anderen Ländern bereitgestellt, die US-Regierung beteiligt sich aber am Trainingsprogramm

Trump könnte Unterstützung für Kiew ganz einstellen
Der Ausgang der US-Wahl könnte gewaltige Auswirkungen für den Kriegsverlauf haben. In der Ukraine gibt es Befürchtungen, dass die USA als wichtigster Unterstützer des Landes im Abwehrkampf gegen Russland weitgehend ausfallen könnten, falls Trump die Präsidentenwahl am 5. November gegen Harris gewinnt. Trump hat für den Fall eines Wahlsieges signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder sogar ganz einzustellen.

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