„Weltweiter Trend“

Mehr Masernfälle in Deutschland und Österreich

Ausland
27.09.2024 07:58

In Deutschland sind dieses Jahr deutlich mehr Menschen an Masern erkrankt als in den vergangenen Jahren. Bis Donnerstag wurden rund 550 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Die überwiegende Mehrheit der Infizierten sei ungeimpft. In Österreich waren bis Mitte September bereits 502 Masernfälle registriert worden.

Die Ausbreitung der Masern ist häufig auf infizierte Einreisende aus dem Ausland zurückzuführen, die in Deutschland weitere Menschen anstecken, wie die RKI-Sprecherin erklärte.

Dieses Jahr treffe das auf knapp 15 Prozent der Fälle zu. Die Infizierten waren dieses Jahr zwischen 0 und 75 Jahre alt. Insbesondere seien Kinder in den ersten zwei Lebensjahren betroffen. Todesfälle seien bisher keine bekannt.

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Es reicht schon, wenn ein paar weniger Leute sich impfen lassen, damit es zu Ausbrüchen kommt.

Leif Erik Sander, Leiter der Infektiologie der Berliner Charité

18.000 Fälle in Rumänien
„Masern ist eine Erkrankung, die bis auf sehr wenige Ausnahmen mit einer Impfung komplett verhindert werden kann“, sagte der Leiter der Infektiologie der Berliner Charité, Leif Erik Sander. Trotzdem stiegen derzeit in vielen Ländern die Fallzahlen. „Es ist kein deutsches Phänomen, es ist ein weltweiter Trend.“ Von einem großen Ausbruchsgeschehen könne man in Deutschland derzeit noch nicht sprechen. In Rumänien sehe es etwa mit bisher rund 18.000 Fällen viel schlimmer aus.

Über Masern

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können mitunter lebensbedrohlich sein. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Eine Infektion beginnt in der Regel mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen und weißen bis blau-weißen Flecken an der Mundschleimhaut. Wenige Tage später steigt das Fieber und es bildet sich der für die Masern typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Erkrankung könne zu Lungen- und Gehirnentzündungen führen und tödliche Folgen haben. 

Masernimpfung oft nicht vollständig
Seit 2020 ist es in Kindergärten und Schulen vor der Neuaufnahme für mindestens ein Jahr alte Kinder Pflicht, eine Masernimpfung vorzuweisen. Nach Angaben des RKI erfolgt die Masernimpfung bei vielen Kindern aber zu spät oder nicht vollständig.

Nur knapp 81 Prozent der Kinder, die 2019 geboren wurden, hatten im Alter von zwei Jahren beide Impfungen erhalten. Die Impfbereitschaft hat nachgelassen. Laut Sander stirbt statistisch gesehen einer von 1000 Erkrankten.

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