Neues Programm am Zug

Amok-Drohung: Was Schüler (13) nun erwartet

Steiermark
27.09.2024 15:00

Nach dem Schock an einer oststeirischen Mittelschule werden nicht nur die Kollegen des 13-Jährigen, der mit einem Amoklauf gedroht hatte, psychologisch betreut. Auch der Schüler selbst bekommt professionelle Begleitung. Die Eltern haben grünes Licht gegeben, somit kommt es zu einer Premiere in der Steiermark.

Gerichtlich kann der 13-jährige Steirer nicht zur Rechenschaft gezogen werden, das wäre erst ab dem 14. Lebensjahr möglich. So kommt die Koordinationsstelle für Gewalt und Radikalisierungsprävention in der Bildungsdirektion ins Spiel. Diese bietet seit Beginn des laufenden Semesters eine Begleitung durch Sozialarbeiter für suspendierte Schüler an.

Nachdem die Eltern des 13-Jährigen dieser Maßnahme am Freitag zugestimmt haben, ist er nun der erste Steirer, der dieses Programm durchläuft, bestätigt das Büro von Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP).

Vier Wochen suspendiert
Konkret bekommt der Bursche ab Montag mehrmals pro Woche Besuch von einer Sozialarbeiterin, bis seine Suspendierung abgelaufen ist. In seinem Fall ist das der 18. Oktober, das Maximum von vier Wochen wurde ausgeschöpft. In dieser Zeit soll sich zusätzlich zur Sozialarbeit auch die Polizei mit ihrer Präventions-Expertise einbringen.

Aufzuarbeiten gibt es wie berichtet einiges: Neben der Drohung, seine Schule mit Waffengewalt zu stürmen, wurden auf dem Handy des Jugendlichen Bilder von Kindesmissbrauch sowie Nazi-Motive gefunden. Den Stein ins Rollen hatte ein Mitschüler gebracht, der seinen Eltern über die Drohungen berichtete.

In der Bildungsdirektion nimmt man der Vorfall „sehr ernst“, Landesrat Amon streicht die in diesem Fall erstmals greifenden Maßnahmen hervor: Der „dramatische Vorfall“ zeige die Wichtigkeit, „dass Schülerinnen und Schüler während der Suspendierung begleitet werden“.

„Ich bin froh, dass wir in der Steiermark dazu ein professionelles Programm haben und die Kinder und Jugendlichen, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen mit den Problemen nicht alleine lassen.“

Der steirische Bildungslandesrat Werner Amon (Bild: Christian Jauschowetz)

Werner Amon

Bildungslandesrat (ÖVP)

„Stabilität und Lernbereitschaft wiederherstellen“
Das Programm zur Suspendierungsbegleitung war erst Anfang September präsentiert worden und kommt nun erstmals in der Steiermark zum Einsatz. Schulpsychologe Josef Zollneritsch bezeichnet die Maßnahme als „notwendig, um psychische Stabilität und Lernbereitschaft wiederherzustellen“.

Auch für nicht suspendierte Schüler in Problemsituationen gibt es seit März eine neue Kriseninterventions-Schiene. 45-mal waren entsprechende Teams seither in den steirischen Schulen im Einsatz.

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