Im Mai 2023 beschuldigte eine Frau einen 42-jährigen Diplomaten, sie zum Sex gezwungen zu haben. Das Druckmittel: Der Pass für ihren kleinen Sohn. Vor Gericht in Wien bleibt von den Vergewaltigungsanschuldigungen aber wenig übrig. Die Karriere des Mannes ist trotzdem vorbei ...
Er besetzte einst die zweithöchste Position in einer Botschaft in Wien, war Anwärter für die Position des Botschafters. Jetzt sitzt der ehemals hochrangige Diplomat im Wiener Landl und sieht sich Auge in Auge mit dem schweren Vorwurf der Vergewaltigung. Der 42-Jährige soll Anfang 2023 eine Frau, die einen Pass für ihren Sohn beantragt hatte, zum Sex gezwungen haben.
„Wir hatten privaten Kontakt“
„Er hat gesagt, er gibt mir das Dokument nur, wenn ich mit ihm schlafe“, sagte das vermeintliche Opfer bei der Polizei aus. Der Angeklagte hätte sie zu sich in die Wohnung eingeladen, sie dort aufs Bett gestoßen und schließlich vergewaltigt – so die Anschuldigung.
Es wurde also ermittelt. „Er hat seine Immunität freiwillig zurückgelegt, um sich dem Verfahren zu stellen. Diplomaten haben ja eigentlich Narrenfreiheit“, erklärt sein Verteidiger Mirsad Musliu und kündigt an, sein Mandant werde sich nicht schuldig bekennen. Der Angeklagte beteuert: „Wir hatten privaten Kontakt – auch über heiße Themen.“ Bei einem Treffen kam es dann zum einvernehmlichen Sex.
Trotz Freispruch: „Er ist schon verbrannt“
Auch vor Gericht kann das vermeintliche Opfer weder den genauen Zeitpunkt noch Ablauf der angeklagten Tat schildern. Der Senat spricht den Diplomaten also nicht rechtskräftig frei. Seine Karriere als Botschafter ist dennoch vorbei. „Er ist schon verbrannt“, so Anwalt Musliu.
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