Die nächste Teilfirma von René Benkos Signa-Konstrukt, die insolvente Signa Retail GmbH, hat ihren Sanierungsplanantrag ohne Eigenverwaltung zurückgezogen. Das teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Freitagvormittag in einer Aussendung mit.
„Die Schuldnerin hat den Sanierungsplanantrag mit Schriftsatz vom 24.09.2024 zurückgezogen, das Verfahren werde daher als Konkursverfahren weitergeführt“, heißt es in der Aussendung. Das Vermögen werde durch einen Masseverwalter verwertet, so die Creditreform.
Passiva von 1,1 Milliarden Euro
Bei der Signa Retail GmbH gibt es mehr als eine Milliarde Euro an Passiva. Deshalb hat es Anfang Mai für Verwunderung gesorgt, dass das Unternehmen ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung anstrebte. Schulden von 1,13 Milliarden Euro bei 26 Gläubigern stehe ein Vermögen von bloß 1,51 Millionen Euro gegenüber, hieß es damals.
Beteiligt an Galeria und KaDeWe
Direkt und indirekt hält die seit November 2023 zahlungsunfähige Signa Holding gut 95 Prozent an der Signa Retail. Letztere hält aktuell mittelbare Beteiligungen an diversen Unternehmensgruppen im Retail-Sektor. Dazu zählen unter anderem Galeria Kaufhof Karstadt, die KaDeWe-Group, GLOBUS und die Selfridges Group.
Größte Insolvenz Österreichs
Seit der Insolvenz der Signa Holding im Dezember 2023 sind zahlreiche Tochterfirmen ebenfalls zahlungsunfähig geworden. In Summe ist es mit mehr als zehn Milliarden Euro an Passiva die mit Abstand größte Insolvenz in Österreichs Wirtschaftsgeschichte.
Die Verbindlichkeiten der Signa Holding belaufen sich auf fünf Milliarden Euro. Es folgten die Signa Prime (4,5 Mrd.), die Signa Development (1,3 Mrd.), die deutsche Kaufhaustochter Galeria, die KaDeWe-Gruppe, das in Bau befindliche Wiener Luxuskaufhaus Lamarr und schließlich auch Signa-Gründer René Benko als Einzelunternehmer, gegen den zwei Milliarden Euro an Forderungen gestellt wurden.
In Summe gab es ein Dutzend Insolvenzen in Österreich und über 100 in Deutschland in dem Firmengeflecht, zu dem über 1000 Firmen gehören sollen.
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