Zuletzt war es ruhiger geworden um die Mauterner Brücke. Was vor allem an der nebulösen Zusicherung der schwarz-blauen Landesregierung liegt, die bereits – selbst – totgesagte Ersatzbrücke doch noch einmal „prüfen“ zu wollen. Im Gemeinderat von Krems gab es dazu allerdings jetzt einen Antrag mit Sprengkraft.
In die Luft ging dabei die freiheitliche Landesrätin Susanne Rosenkranz, die in ihrer Heimatstadt auch Gemeinderätin ist: „Seit Jahren ist die Sanierung der Donaubrücke in Mautern in Händen der ÖVP. Sowohl im Land als auch im Bund! Drei Tage vor der Nationalratswahl kommt die ÖVP in Krems dann drauf, von einer zukünftigen Regierung etwas zu fordern. Das ist Wahlkampfpopulismus pur!“, macht die Freiheitliche ihrem Ärger Luft.
Überrascht von dem Vorschlag, sämtliche Donaubrücken vom Denkmalschutz auszunehmen, kann sie aber eigentlich nicht gewesen sein. Schon Anfang September berichtete die „Krone“ vom Vorstoß des ÖVP-Vizebürgermeisters Florian Kamleitner. Er wollte eine neue, zeitgemäße Konstruktion als Donauquerung haben, den denkmalgeschützten und geschichtsträchtigen Originalbau zumindest in Teilen „als Mahnmal gegen den Krieg“ erhalten.
„Formale und inhaltliche Fehler“
Die blaue Abgeordnete wartete aber bis zur nächsten Gemeinderatssitzung, um ihre Kritik loszuwerden: Der Antrag, der für Rosenkranz auch vor formalen Fehlern nur so strotze, sei „mehr als skurril“ – immerhin seien Brücken auf der ganzen Welt als historische Denkmale bekannt. Sie führt die Rialto-Brücke in Venedig oder auch die Golden Gate Bridge in der San Francisco Bay ins Treffen, die allerdings beide nicht unbedingt an der Donau liegen und somit vom Dringlichkeitsantrag der ÖVP auch nicht betroffen gewesen wären.
Dennoch: Für Rosenkranz sei der von der ÖVP eingebrachte Antrag inhaltlich widersprüchlich, weil er einerseits die kulturhistorische Bedeutung der Brücke herausarbeite, andererseits aber ihren Abriss und Neubau fordere und damit am Kern des Problems vorbeigehe. „Und dieses liege in den exorbitant hohen Kosten, die eine Ersatzbrücke verursachen würde“, spricht die Landesrätin von 40 Millionen Euro. Eine Schätzung, die übrigens jene ihres Partei- und Amtskollegen Udo Landbauer noch einmal deutlich übertrifft.
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