Ein Video um einen hochrangigen Juristen des Welser Magistrats sorgt kurz vor der Wahl für Aufregung. Es zeigt den Akademiker, der der FPÖ zuzurechnen ist, mit erhobener Hand. Hitlergruß oder doch nur eine Tanz-Bewegung? Beim Magistrat Wels kennt man die Bilder schon länger, ein Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.
Dass das Video, das Ende Juni bei einer Hochzeit in Feldkirchen an der Donau entstanden war, und erst jetzt flächendeckend den Medien – auch der „Krone“ – in Oberösterreich zugespielt wurde, lässt beim Welser Bürgermeister und Chef des inkriminierten Beamten, Andreas Rabl (FPÖ), den Verdacht aufkommen, dass der Zeitpunkt mit der Nationalratswahl am Sonntag zu tun habe. „Denn wir hatten schon kurz nach dem Entstehen der Aufnahme Kenntnis davon“, so Rabl auf „Krone“-Anfrage, nachdem mehrere Medien die Causa publiziert hatten.
„Nicht stramm gestanden“
Man habe auch sofort ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und den Beamten befragt. Dabei habe sich dieser gerechtfertigt, dass es sich um eine Tanzbewegung handelt. „Er hat dabei auch nicht stramm gestanden, sondern hat sich bewegt. Ein Indiz, das die Aussage stützt“, so Rabl, der sich vor seinen Juristen stellt. Das magistratsinterne Verfahren sei eingestellt worden. „Sollte es von anderer Seite noch Ermittlungen geben, werden wir uns das Ergebnis ansehen“, so der Bürgermeister.
E-Mail-Schreiber schweigt
Die „Krone“ hat übrigens versucht, mit dem Versender des Videos und Schreiber des E-Mails, in dem weitere Anschuldigungen erhoben wurden, Kontakt aufzunehmen. Um zu klären, warum besagte Aufnahme eben erst jetzt verschickt wurde und ob es weitere Bild- und Tonaufnahmen sowie Zeugen gibt, welche die Vorwürfe bestätigen. Der E-Mail-Schreiber hat bisher nicht auf unsere Anfrage reagiert.
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