Für Verwirrung und Ärger sorgte im Vorfeld ein Mail der Bildungsdirektion an die wahlwerbenden Parteien. Bei der Veranstaltung von „Fridays for Future“ sollte es zu keiner Instrumentalisierung der anwesenden Schüler kommen, hieß es darin. Das Schreiben wurde von den Zuständigen der Parteien weitestgehend ignoriert.
Alles andere als beschaulich ging es am Freitagvormittag in der Bregenzer Innenstadt zu. Zwei Tage vor der Nationalratswahl veranstaltete „Fridays for Future“ gemeinsam mit den „Teachers For Future“ einen Klimaaktionstag. In der Vorarlberger Landeshauptstadt forderten rund 600 Menschen lautstark mehr Bemühungen in Sachen Klimaschutz. „Die jüngste Flutkatastrophe zeigt klar die Folgen jahrzehntelanger politischer Versäumnisse. Wir haben es jetzt in der Hand, wer unser Land regiert und welche Schritte gesetzt werden. Wir entscheiden zwischen Klimakatastrophe oder lebenswerter Zukunft“, meinte Aktivistin Sophia Hagleitner (19).
Für das „Kreuzerl“ am Sonntag warben auch die verschiedenen Parteien. Am auffälligsten war Nina Tomaselli (Grüne), die im Kampf für Naturschutz und für leistbares Wohnen mit einem Miethai auf dem Kopf durch die Innenstadt sprang und Fischstäbchen brutzelte. Die ÖVP mit Markus Wallner an der Spitze feierte auf der Kaiserstraße das Erntedankfest und ließ sich vor prächtig geschmückten Erntedankwagen ablichten, während nicht nur die NEOS daneben eifrig Flyers verteilten.
Für großen Ärger sorgten indes die Zuständigen der Bildungsdirektion, die den Parteien verbieten wollten, Wahlwerbung während einer „Schulveranstaltung“ (gemeint war die Demo) zu machen. Lächerlich, befanden die Parteien und setzten sich kurzerhand über das Diktat hinweg.
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