Der 29. September ist der Tag gegen Lebensmittelverschwendung. Das Thema geht uns alle an – aus ethischen und Klimagründen. Zudem schmeißt jeder Steirer 800 Euro in den Müll.
Essen wirft man nicht weg – das hat vielen Steirern noch die Oma eingebläut, manchmal noch mit dem Hinweis auf Kinder, die in anderen Ländern verhungern würden. Doch heute bringt man den Lebensmitteln vielfach nur wenig Respekt entgegen. Weltweit sind es bis zu 40 (!) Prozent der produzierten Lebensmittel, die laut „Land schafft Leben“ achtlos in den Müll geworfen werden.
Auch das Klima leidet
Was auch eine Klimafrage ist: „Bis zu zehn Prozent der weltweiten Treibhausgase stammen aus Lebensmittelabfällen, werden also völlig umsonst produziert“, so der engagierte Verein anlässlich des Tages gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September.
Und es sind nicht „nur“ klimatechnische und moralische Gründe, die einen vom achtlosen Wegwerfen von Essen abhalten sollten: Dieses Verhalten kostet jeden Steirer im Schnitt immerhin 800 Euro pro Jahr.
Dabei kann man so viel gegen das Wegwerfen tun. Das Ablaufdatum ist schon einmal ein heißer Tipp: Laut „Land schafft Leben“ ist frische Nahrung vielfach auch weit darüber hinaus noch problemlos genießbar. Den Einkauf sollte man planen, die Produkte richtig lagern. Und auf den Hausverstand hören: Es soll nur auf den Teller, was man wirklich essen will. Bei Buffets lieber nachholen statt aufladen.
Jede zweite Mahlzeit isst man auswärts
Aber nicht nur am Einzelnen liegt es: Mittlerweile wird schon jede zweite Mahlzeit auswärts genossen, und hier ist das Potenzial der Reduzierung gewaltig. „In der Steiermark wird allein in den Großküchen Essbares im Wert von unglaublichen 50 Millionen Euro im Jahr weggeworfen“, sagt Lebensressort-Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). Sie betont: „Das sind immerhin 16.000 Tonnen Co2 im Jahr.“
Deshalb rief die Politikerin auch zum Kantinengipfel mit dem Ziel weniger Lebensmittelverschwendung. „30 Großküchenstandorte haben sich zu einem Monitoring zusammengetan.“ Der Erfolg: „Diese Betriebe konnten ihre vermeidbaren Lebensmittelabfälle von 2022 auf 2023 um zwölf Prozent reduzieren.“
Manche hätten sich dabei besonders hervorgetan. Simone Schmiedtbauer: „Die Betriebsküche der Knapp AG wurde an die Spitze des österreichischen Rankings gesetzt. – mit einem Verlustgrad von 2,6 Prozent. Das ist für eine Küche dieser Größenordnung herausragend.“ Andere hatten 20% oder noch mehr
Auch diverse Spitäler setzen seit Jahren Aktivitäten auf dem Gebiet, Fazit: Das Grazer LKH-Uniklinikum kommt unter die Top 3. „Durch ein rigoroses Maßnahmenpaket wie der Optimierung der Menüpläne“, so der engagierte Küchenleiter Walter Mayer. Es geht also! Christa Blümel
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