Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seiner USA-Reise mit dem früheren US-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump getroffen. Die Zusammenkunft stand in den vergangenen Tagen aufgrund verletzter Egos auf der Kippe.
Beide kamen in Trumps Hochhaus Trump Tower in New York zusammen, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. „Es ist eine Ehre, den Präsidenten bei uns zu haben“, sagte Trump demnach. „Wir haben die gemeinsame Ansicht, dass der Krieg in der Ukraine gestoppt werden muss“, sagte Selenskyj.
Politiker haben bewegte Vergangenheit
Trump hatte das Treffen am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz angekündigt. Selenskyj habe darum gebeten. Das letzte Treffen der beiden hatte es vor rund fünf Jahren gegeben. Trump handelte sich in seiner Amtszeit auch ein Amtsenthebungsverfahren ein, weil er versucht hatte, Selenskyj mit finanziellem Druck zur Einleitung eines Justizverfahrens gegen den Sohn seines demokratischen Rivalen Joe Biden zu bringen.
„Wir haben eine sehr gute Beziehung und wie sie wissen, habe ich auch eine sehr gute Beziehung mit Präsident Putin“, sagte Trump im Beisein seines Gastes. Sollte er die Präsidentenwahl im November gewinnen, werde der Krieg in der Ukraine „sehr schnell“ gelöst werden, bekräftigte der republikanische Politiker. Selenskyj bezweifelte hingegen öffentlich, dass der US-Politiker einen Plan habe, woraufhin der Republikaner ein Treffen platzen ließ.
Republikaner griff Selenskyj frontal an
Trump sieht die massive finanzielle und militärische Unterstützung der USA für die Ukraine kritisch. Erst am Mittwoch griff er den ukrainischen Präsidenten bei einer Wahlkampfveranstaltung frontal an und warf ihm vor, sich trotz US-Milliardenhilfen einem „Deal“ zu Beendigung des Krieges zu verweigern.
Selenskyj sei „wahrscheinlich der größte Geschäftsmann der Welt“, so Trump. „Jedes Mal, wenn er in unser Land kam, hat er 60 Milliarden Dollar mitgenommen. Wir geben weiterhin Milliarden von Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal zu schließen, Selenskyj“, kritisierte der Ex-Präsident, der zugleich die Ukraine als praktisch „ausgelöscht“ bezeichnete.
Trump hatte wiederholt angekündigt, den Krieg bei einer Wiederwahl sofort beenden zu wollen. Eine Einladung Selenskyjs, die Front in der Ukraine zu besuchen, lehnte er zu Jahresbeginn ab.
Die Angst vor Trump
Selenskyj ist derzeit für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in den USA. In Washington traf er sich unter anderem mit US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris, der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, um für die anhaltende Unterstützung seines Landes bei der Verteidigung gegen Russland zu werben. Die Ukraine befürchtet, dass Trump bei einer Wiederwahl einen Deal mit Aggressor Putin auf ihrem Rücken schließen könnte.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.