„Schleich di ...“

Reporter bedrängt: Zwischenfall vor Kickl-Auftritt

Nationalratswahl
27.09.2024 21:24

Aufgeheizte Stimmung während der FPÖ-Wahlkampfabschlussveranstaltung am Wiener Stephansplatz. Linke Gegendemonstranten skandierten vor der Absperrung Parolen wie „Nazis raus“, es gab ein massives Aufgebot der Polizei. Mitten im Getümmel der FPÖ-Sympathisanten wurde zudem ein Team des TV-Senders Puls24 vor laufender Kamera körperlich bedrängt und wüst beschimpft. Im Netz wird der Vorfall kontrovers diskutiert. 

Passiert ist der Vorfall während einer Live-Schalte des Senders am frühen Abend – knapp vor der Rede von FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Bild mit Hut verdeckt
Etwa 40 Sekunden nachdem der Sender zu seinem Reporter auf dem Stephansplatz geschaltet hatte, schimpft ein FPÖ-Anhänger in Richtung des Reporters und verdeckt mit seinem Hut das Kamerabild. Zu sehen ist auch ein zweiter Mann, der den Reporter beschimpft.

Mann versucht, Mikro aus Hand zu schlagen
Offenbar fühlt sich der erste FPÖ-Anhänger durch den Reporter in seiner Sicht auf die Bühne eingeschränkt. „Wir sind hier anscheinend nicht gerne gesehen. Ich werde gerade angegriffen, mein Kameramann wird gerade angegriffen“, teilt der Reporter mit. „Ich tu‘ hier nur berichten“, versucht er, die Situation zu deeskalieren. Doch der Mann schimpft weiter und versucht dem Reporter, das Mikro aus der Hand zu schlagen. „Wir wollen da zuhören und nicht dir, du Orsch. Schleich di“, poltert der Mann weiter. 

Videoausschnitt von dem Vorfall:

Der Reporter appelliert eindringlich an den Mann: „Bitte hören Sie auf, wir tun hier friedlich berichten. Das geht nicht, dass Sie uns hier angreifen.“ Nach Worten des Reporters sei die Stimmung sehr aufgeheizt, die Zuhörer seien sehr aggressiv.

(Bild: Krone KREATIV/Screenshot/X)

Sender schockiert
Nach circa 85 Sekunden bricht der Reporter die Live-Schalte ab. Auch der Moderator im Studio zeigt sich wegen der Attacke auf seinen Kollegen sichtlich geschockt.

Kontroverse Diskussion auf X
Der Vorfall sorgt mittlerweile für heftige Diskussionen auf X. Die SPÖ sieht darin einen Angriff auf Demokratie und Pressefreiheit und warnt vor Blau-Schwarz.

Auch andere User verurteilen die Tat des FPÖ-Fans. Andere wiederum sehen eine Provokation des Senders. Das TV-Team hätte sich nicht mitten die Menschenmassen drängen sollen, so die Kritik.

Kickl erinnert in Rede an Jörg Haider
Später erinnerte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl in seiner Brandrede an den blauen Wahlkampfabschluss vor 25 Jahren, als Jörg Haider – ebenfalls am Stephansplatz – seine Anhänger mobilisierte und dann das beste freiheitliche Ergebnis bei Nationalratswahlen erreichte. „Das Ergebnis war ein Triumph, doch es hat nicht zum Sieg gereicht. 25 Jahre später wird es anders sein. Wir werden das Vermächtnis und den Traum von Jörg Haider verwirklichen“, schwor Kickl seine Anhänger auf den Wahlsonntag ein.

„Nazis raus“-Gegendemo
Abseits der Bühne, hinter von Polizisten bewachten Absperrungen, taten wiederum linke Gegner der Freiheitlichen ihren Unmut kund.

Während sich FPÖ-Chef Herbert Kickl von seinen Anhängern feiern ließ, demonstrierten Gegner der Freiheitlichen abseits der Bühne mit Parolen wie „Nazis raus“.(Bild: Krone KREATIV/AP APA) (Bild: Krone KREATIV/AP APA)
Während sich FPÖ-Chef Herbert Kickl von seinen Anhängern feiern ließ, demonstrierten Gegner der Freiheitlichen abseits der Bühne mit Parolen wie „Nazis raus“.(Bild: Krone KREATIV/AP APA)
(Bild: Paul Vecsei)
(Bild: APA Pool/The Associated Press)
(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
(Bild: AP/The Associated Press)

Die Gegendemonstranten skandierten etwa Parolen wie „Nazis raus“. Kickl hieß von der Bühne aus das „Häufchen Gegendemonstranten“ – nicht ohne Hohn – „herzlich willkommen“.

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