Am 13. August 2023 stand Julia Grabher beim W100-Turnier von Maspalomas auf Gran Canaria (Sp) zuletzt in einem Endspiel auf der Tennis-Tour – und gewann gegen die Lokalmatadorin Jessica Bouzas Maneiro glatt mit 6:4, 6:4. Exakt 413 Tage und eine komplizierte Handgelenks-OP später hat die Vorarlbergerin am Sonntag die Chance, auf Sardinien den 14. Einzeltitel ihrer Karriere zu holen.
Was hatte sich Julia Grabher in den sozialen Medien nicht alles anhören müssen, als sie in den Monaten nach ihrer Handgelenks-OP vergangenen Herbst mühselig wieder versuchte an die Weltspitze heranzukämpfen. Doch nun, über ein Jahr später, scheint die 28-Jährige endlich wieder in die ersehnte Erfolgsspur zu finden.
Souveräner Lauf bis ins Halbfinale
Nachdem sich die einstige Nummer 54 der Welt, die zwischenzeitlich sogar aus den Top-1000 gefallen war und aktuell auf Position 793 gelistet wird, beim ITF W35-Turnier in Santa Marghertia di Pula auf Sardinien erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft hatte, zeigte sich auch im Hauptbewerb auf. Einem 6:3, 6:3-Erfolge gegen Sara Cakarevic (Fra), ließ Grabher im Achtelfinale einen 6:2, 6:4-Sieg über Eva Vedder (Hol) folgen. Im Viertelfinale eliminierte sie dann die top gesetzte Belgierin Hanne Vandewinkel mit 6:4 und 6:1.
Deutlich schwerer tat sich die Dornbirner dann aber am Samstag im Halbfinale gegen die Italienerin Silvia Ambrosio. Zwar brachte Grabher in Durchgang eins ihr Service zum 1:0 durch – es sollte aber das einzige im gesamten ersten Satz bleiben. Die 27-jährige Ambrosio (WTA-NR. 430) machte in der Folge vier Games in Serie, zog auf 4:1 davon. Da danach keine Spielerin ihren Aufschlag mehr durchbringen konnten, ging der erste Satz ür Grabher nach 75 Minuten Spielzeit mit 3:6 verloren.
Dem Blitzstart folgte kurzes Zittern
Ganz anders der Auftakt in Satz zwei: Mit zwei Breaks, bei denen sie Ambrosio nicht einen einzigen Punkt ließ und zwei erfolgreichen Aufschlagspielen, stürmte Österreichs ehemalige Nummer eins rasch auf 4:0 davon. Als die Italienerin, die bis 2023 unter deutscher Fahne angetreten war, allerdings auf 3:4 herankam, hieß es nochmals zittern. Am Ende behielt Grabher allerdings wie schon des Öfteren in der Turnierwoche auf Sardinien einen kühlen Kopf und nutzte nach 59 Spielminuten ihre erste Chance zum 6:4 und dem damit verbundenen Satzausgleich.
Marathon-Match endete Nervenschlacht
Nach einer Toilettenpause wurde der Entscheidungsdurchgang dann zu einem wahren Krimi. Gleich im ersten Game ließ Grabher zwei Chancen aus, mit einem Break zu starten. Im Gegenzug machte es Ambrosio besser. Nach zwei Doppelfehlern der Österreicherin erhöhte sie mit ihrer ersten Möglichkeit auf 2:0. Doch die blieb neuerlich cool, schaffte das umgehende Rebreak und brachte danach auch ihr Service zum 2:2 durch. Im fünften Game eröffneten sich dem Schützling von Günter Bresnik erneut zwei Break-Chancen, die aber ungenutzt blieben.
Anders die Situation im siebten Game: Als Grabher bei Aufschlag Ambrosio mit 30:15 voran lag, unterliefen der Italienerin zwei Doppelfehler in Serie, womit die Vorarlbergerin auf 4:3 stellen konnte. Allerdings schaffte sie es in der Folge nicht, das Break zu bestätigen und kassierte den postwendenden 4:4-Ausgleich. Doch die Dornbirnerin wollte den Sieg und den damit verbundenen Finaleinzug unbedingt. Erneut breakte sie ihre Gegnerin zum 5:4 und nutzte nach exakt 3:19 Stunden ihren zweiten Matchball zum 3:6, 6:4, 6:4-Sieg.
Positive Bilanz gegen Finalgegnerin
Im Finale wartet nun die Schweizerin Leonie Kung (WTA-Nr. 255), die gerade einmal 13 Minuten für den Einzug ins Endspiel benötigte, da ihre Gegnerin Julie Struplova (Tch) danach aufgeben musste. Im bisher einzigen Duell der beiden Finalgegnerinnen behielt Grabher im September 2018 in Montreux (Sz) mit 2:6, 6:1, 7:6 (7) knapp die Oberhand.
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