Im Jahre 2015 hat der Tiroler Landtag den Grundsatzbeschluss für den Neubau des MCI gefasst. 2018 wurde die Reißleine gezogen. Seither herrscht Stillstand. Hochrangige Vertreter aus der Wirtschaft und Wissenschaft machen sich große um den guten Ruf des Managementcenter Innsbruck.
Die unendliche Geschichte MCI-Neubau geht munter weiter. Diese Woche tauchte ein Bericht auf, demnach der von der „Krone“ in Spiel gebrachte BIG-Deal (die Bundesimmobilien Gesellschaft baut, das Land mietet) gestorben sei. Die „Krone“ machte den Re-Check und fragte bei der BIG nach. Die kurze und bündige Antwort: „Es gibt gute und konstruktive Gespräche mit dem Land Tirol. Die BIG steht als Dienstleister wie bereits kommuniziert zur Verfügung!“ Dass es, wie einige spekulieren, Kommunikationsprobleme zwischen Innsbruck und Wien gibt, wird freilich dementiert!
Seitdem wir uns im ,Advisory Board’ engagieren, nehmen wir mit wachsender Sorge einen für uns nicht nachvollziehbaren Stillstand bei der Errichtung des neuen Campus wahr, obwohl dieser seit Jahren wiederkehrend angekündigt wurde.
Ein Brief an LH Mattle und BM Anzengruber
Fakt ist, dass das MCI seit Jahren aus allen Nähten platzt und ein Neubau dringend nötig ist. Darauf weist auch das „MCI Advisory Board“ – der Beirat, in dem hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft sitzen – hin. Persönlichkeiten, die wissen, wovon sie reden. Der Beirat berät und unterstützt das MCI ehrenamtlich in seiner strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung.
Hilfeschrei an Dornauer, Mattle und Anzengruber
Zuletzt gab es einen Brief an den Landeshauptmann, seinen zuständigen Vize und den Innsbrucker Bürgermeister, der der „Krone“ vorliegt. Sie machen sich berechtigterweise Sorgen um das MCI: „Seitdem wir uns im ,Advisory Board’ engagieren, nehmen wir mit wachsender Sorge einen für uns nicht nachvollziehbaren Stillstand bei der Errichtung des neuen Campus wahr, obwohl dieser seit Jahren wiederkehrend angekündigt wurde und mehr als dringend erforderlich ist. Was immer die Gründe für den Stillstand sein mögen: Das MCI platzt aus allen Nähten, wird in seiner Leistungsfähigkeit, Entwicklung und Zukunftsfähigkeit drastisch beschränkt und behindert, mit negativen Folgewirkungen für den Standort Innsbruck und Tirol!
Enorme Folgekosten befürchtet
Und weiter: „Die bisherige Vorgehensweise droht langfristigen Schaden anzurichten, mit enormen Folgekosten und möglicherweise irreversiblen Ergebnissen. Solches soll und darf dem MCI nicht widerfahren. Es gilt, Schaden für die Hochschule, ihre Studierenden und Mitarbeiter, aber auch für den gesamten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol sowie dessen Zukunftsfähigkeit abzuwenden. Wir appellieren daher, den Stillstand zu beenden und die seit vielen Jahren anstehende Errichtung des in seiner Dimensionierung und Qualität unverzichtbaren MCI Campus mutig in Angriff zu nehmen. Die Pläne liegen vor, es bedarf nun der zeitnahen Umsetzung!“ Antwort gab es darauf bisher keine.
Wie immer können sich die Abgeordneten der Opposition direkt bei mir über den aktuellen Stand aller Projekte informieren.
Georg Dornauer
Bild: Birbaumer Christof
Laut Dornauer „gute Gespräche“
Gefragt zum aktuellen Stand der Dinge sagt SP-LHStv. Georg Dornauer am Freitag zur „Krone“: „Das Land Tirol steht in guten Gesprächen mit allen Partnern, was den Neubau des MCI betrifft. Das gilt selbstverständlich auch für die Bundesimmobiliengesellschaft. Daher wird es, wie von der Opposition gefordert, auch keinen Runden Tisch zum MCI geben. Wie immer können sich die Abgeordneten der Opposition direkt bei mir über den aktuellen Stand aller Projekte informieren.“
„Was 2018 geschah, war ein kapitaler Fehler“
Und was sagt MCI-Rektor Andreas Altmann? „Im Jahre 2018 wurde das erste Siegerprojekt von der Vorgängerregierung aus fragwürdigen Gründen abgesagt, was längst allseits als kapitaler Fehler angesehen wird. Das damals trotz vieler Warnungen gewählte und hochgelobte Totalunternehmermodell mit Termin- und Kostengarantie hat sich seither völlig in Luft aufgelöst und als Totalversagen herausgestellt. Trotzdem scheint man seit Jahren immer wieder an den gleichen Beratern festzuhalten, obwohl mittlerweile Millionen in den Sand gesetzt wurden.“
Klare Worte, die nicht allen gefallen werden ...
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