600 neue Pflegekräfte bräuchte die Kages jährlich. 137 wurden nun aus Tunesien, Kolumbien und anderen Ländern angeworben. In Zukunft will man das internationale Rekrutieren noch verstärken. So geht es einer jungen Tunesierin in Graz.
Hela Hammami spricht fast perfekt Deutsch und klingt, wenn sie über ihre Arbeit am Grazer Uniklinikum redet, zufrieden. „Ich arbeite seit einem Jahr an der Inneren Medizin, in der Endokrinologie-Station“, erzählt die fast 30-jährige Tunesierin. Aktuell ist sie Pflegefachassistentin, im November soll ihr Diplom zur Gesundheits- und Krankenpflegerin offiziell anerkannt werden.
Hela Hammami ist eine von 137 Pflegekräften aus Tunesien, Kolumbien, den Philippinen und vielen anderen Ländern, die vom Spitalsbetreiber Kages international rekrutiert wurden. 61 arbeiten schon in Spitälern in Graz und Leoben, 72 absolvieren gerade Sprachkurse, 20 weitere werden bis Ende des Jahres ihre Arbeit beginnen. „Das Pflegemangel-Problem können wir nur damit nicht lösen, aber es ist ein Mosaikstein“, sagt Thomas Bredenfeldt, Personaldirektor der Kages.
Das Pflegemangel-Problem können wir nur damit nicht lösen, aber es ist ein Mosaikstein.
Thomas Bredenfeldt, Personaldirektor der Kages
Bild: www.christianjungwirth.com
„Wir bräuchten 600 neue Pflegekräfte im Jahr, um den Personalstand zu halten. Etwa 100 jährlich hoffen wir, langfristig aus dem Ausland zu bekommen.“ Die Pflegekräfte werden von externen Agenturen rekrutiert, dann von einer eigenen Stabstelle der Kages zum virtuellen Vorstellungsgespräch geladen, ehe sie hierher kommen können.
Keine leichte Entscheidung
Hammami hat sich in Graz gut eingelebt, sagt sie, auch, wenn sie manchmal Heimweh hat. „Die Entscheidung, herzukommen, war nicht leicht. Aber die Patienten sind sehr nett, sie fragen immer, wie ich Deutsch gelernt habe“, sagt die Pflegekraft. „Eine Herausforderung war am Anfang die Dialektsprache. Wir haben ja Hochdeutsch gelernt.“ Sprachniveau B1 ist neben einer abgeschlossenen Ausbildung auf Bachelor-Niveau Voraussetzung.
Das „Stoasteirisch“, sagt Personalchef Bredenfeldt, kommt dann mit der Zeit. Von Patienten habe er bis dato vor allem positive Rückmeldungen erhalten. Hammami hat auch schon viele Freunde gefunden, sagt die junge Frau, „und Skifahren habe ich auch schon probiert. Das war toll.“ Sie möchte bleiben.
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