Salzburg und Bayern

Wie an unseren Landesgrenzen kontrolliert wird

Salzburg
29.09.2024 06:00

Seit knapp zwei Wochen sollte auch an der deutschen Grenze zu Salzburg strikt kontrolliert werden. Die Ankündigung von Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser im Check beim „Krone“-Lokalaugenschein – das Ergebnis wirft viele Fragen auf.

Gelangweilt schauen die Grenzbeamten am Auto vorbei. Sie sind ins Gespräch vertieft, der schwarze Kombi mit dem österreichischen Taferl interessiert sie offenbar nicht. Dabei sollten seit knapp zwei Wochen an allen Außengrenzen Deutschlands verschärfte Kontrollen durchgeführt werden. Das hatte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) angekündigt. 

Neben den fixen Kontrollen setzen die deutschen Behörden auf Schleierfahnder und Überprüfungen einige Kilometer hinter der Grenze. (Bild: Tröster Andreas)
Neben den fixen Kontrollen setzen die deutschen Behörden auf Schleierfahnder und Überprüfungen einige Kilometer hinter der Grenze.

Was hat sich seither für Österreich, insbesondere Salzburg, geändert? Nichts. Schon seit dem Jahr 2015 stehen deutsche Polizisten am Walserberg und kontrollieren verdächtige Fahrzeuge. Busse und Kleintransporter haben es ihnen angetan. Für Pendler sind die Grenzposten seither nur eine lästige Tempobremse.

(Bild: Tröster Andreas)

„Zu Österreich finden die Kontrollen nach wie vor nur temporär statt“, sagt Jan-Uwe Polte von der Bundespolizei. Seine Kollegen stehen vor allem auf der Autobahn am Walserberg. Die Übergänge am Dürrnberg, in Grödig und am Kleinen Walserberg sind meist verwaist. „Das heißt nicht, dass wir hier nicht kontrollieren“, so Polte. Die Deutschen setzen verstärkt auf Schleierfahndung und Kontrollen im Landesinneren. Die stärksten Kontrollen gibt es auf der Schiene. Beim Übertritt mit der Bahn wird beinahe jeder gecheckt.

Alles andere aber bleibt trotz Faesers Versprechen mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Erst am Freitag war dies der Fall. Streifenpolizisten bemerkten ein verdächtiges Auto mit ungarischen Kennzeichen und schnappten nach einer wilden Verfolgungsjagd bei Bad Reichenhall einen Schlepper – die „Krone“ berichtete. Ein purer Zufallsaufgriff.

Gegenwind bekommt Faeser auch von den Beamten selbst. Die Polizeigewerkschaft meldete sich bereits zu Wort. Sie ist überzeugt, dass die verstärkten Kontrollen illegale Migration bisher nicht im Geringsten eingedämmt haben.

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