Exakt 413 Tage nachdem Julia Grabher auf Gran Canaria (Sp) ihren bislang letzten Tour-Titel holen konnte, durfte die 28-jährige Vorarlbergerin beim ITF W35-Event in Santa Margherita di Pula auf Sardinien (It) wieder über einen Turniersieg jubeln – den 14. ihrer Karriere. In ihrem ersten Finale seit ihrer Handgelenks-OP im vorigen Herbst kämpfte sie sich gegen Leonie Kung (Sz) zu einem 3:6, 6:0, 6:2-Triumph.
Wie schon im Halbfinale gegen die Italieneri Silvia Ambrosio erwischte die Dornbirnerin keinen optimalen Start in die Partie. Nachdem Grabher einen Spielball vergeben hatte, nutzte Kung ihren zweiten Breakball zur 1:0-Führung. Doch es sollte noch heftiger kommen – die 23-jährige Schweizerin, die aktuell an Nummer 255 der WTA-Weltrangliste geführt wird, zog rasch auf 4:0 davon und ließ Österreichs einstige Nummer eins keinen Zugriff aufs Spiel bekommen. Doch Grabher (WTA-Nr. 793) bewies wie schon in den Partien zuvor Kampfgeist und fightete sich mit einem Rebreak auf 3:4 heran. Das war es dann allerdings in Satz eins, den Kung nach einem weiteren Break nach 48 Minuten mit 6:3 für sich entscheiden konnte.
Grabher-Gala mit Höchststrafe
Ein ganz anderes Bild bot der zweite Durchgang. Während Kung im gesamten Satz gerade mal 13 Punkte machen konnten, gelangen Grabher 28. Das Ergebnis: Nach 37 Minuten, in denen sie ihrer Gegnerin keine einzige Breakchance gab, stand die Vorarlbergerin als 6:0-Siegerin fest – Satzausgleich.
Schlechter Start, grandioses Ende
Die Entscheidung startete dann erneut nicht ideal für Grabher, die gleich ihr erstes Aufschlagspiel abgeben musste und schnell 0:2 zurücklag. Aber erneut gelang ihr das umgehende Rebreak und nach einem abgewehrten Breakball auch der 2:2-Ausgleich. Mehr noch: Im fünften Game geriet der Schützling von Trainer-Legende Günter Bresnik zuerst mit 15:40 in Rückstand, macht in der Folge aber vier Punkte in Folge und breakte ihre Gegnerin erneut zur 3:2-Führung.
Die Vorentscheidung, denn damit war die Gegenwehr von Kung – die auch das erste Duell mit Grabher im September 2018 in Montreux in drei Sätzen verloren hatte – gebrochen. Nach 2:12 Stunden verwertete die frühere Nummer 54 der Welt ihren zweiten Matchball, ging als 3:6, 6:0, 6:2-Siegerin vom Sandplatz und durfte ihren 14. Turniersieg feiern – den ersten nach ihrer komplizierten Handgelenks-OP im Herbst 2023. In der Weltrangliste sollte Grabher damit auch einen Sprung machen und schon bald um Platz 600 aufscheinen.
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