Israels Generalabrechnung mit der Terrorbedrohung kommt Irans Regime in jeder Beziehung ungelegen und stellt es vor ein arges Dilemma. Die Demütigung könnte jedenfalls nicht größer sein: Der Hamas-Chef in Teherans Sicherheitszone getötet, der Hisbollah-Chef plus gesamter Führung tief unter Beirut getötet, Israels Sicherheitsdienste auf jeder nahöstlichen Funkwelle.
Irans Terrormodell, Krieg gegen Israel durch Stellvertreter, ist zerschlagen. „Arabisches Blut opfern, aber iranisches Blut schonen“, nennt man diese Strategie in Israel.
Der Nachschub nach Beirut ist gekappt. Jetzt bleibt den Hisbollah-Resten nur noch, die gewaltigen (iranischen) Raketenlager Richtung Israel leer zu schießen.
Die Hisbollah ist für den schiitischen Iran ein besonderer Verlust. Sie hat sich im Libanon die Schutzfunktion für die dortigen mächtig gewordenen Schiiten angemaßt. (Die Hamas in Gaza sind Sunniten.) Die klammheimliche Freude der Libanon-Christen ist nicht zu übersehen.
Nun ist das Mullah-Regime durch den Gesichtsverlust direkt herausgefordert, muss Farbe bekennen. Kann es sich das leisten? Es sitzt auf Bajonetten – ein bekanntlich unbequemer und unsicherer Platz – und kennt den Widerstand im eigenen Volk. Deshalb hat der oberste Führer kürzlich die Wahl eines pragmatischen Präsidenten erlaubt, der gerade Tauwettersignale an die USA aussendet. Jetzt alles wieder aufs Spiel setzen?
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