Polzist Lebensretter

„Wir haben es irgendwie noch ans Ufer geschafft“

Oberösterreich
30.09.2024 06:00

Ein mutiger Polizist sprang in Linz in die Donau und rettete so einen Ertrinkenden, einen Mann aus Niederösterreich, der aus unerklärlichen Gründen in den Fluss gefallen war.  Im Gespräch mit der „Krone“ erzählt Inspektor Stefan Hörandtner, wie der dramatische Hilfseinsatz ablief.

Gegen 23.30 Uhr ist ein Passant zu unserer Dienststelle beim Infopoint am Urfahrmarkt gelaufen und hat gesagt, dass eine Person im Wasser treibt und sich gerade an der Ankerleine einer Anlegestelle festhält“, erzählt Inspektor Stefan Hörandtner (44), wie er in der Nacht auf Sonntag in Linz-Urfahr zum Lebensretter wurde: „Wir sind mit der Berufsfeuerwehr sofort dorthin gelaufen. Vor Ort haben wir mit Taschenlampen die Wasseroberfläche abgesucht. Aber die Person hatte es bereits abgetrieben.“

Zehn Meter vom Ufer entfernt
Hörandtner lief mit Kollegen flussabwärts. Auf Höhe des Sportplatzes des SV Urfahr sahen die Beamten den Verunglückten. Der Mann trieb ca. zehn Meter vom Ufer entfernt in der Donau. „Er wirkte bereits ziemlich schwach und orientierungslos und versuchte verzweifelt, sich an der Wasseroberfläche zu halten. Wir haben ihm immer wieder zugerufen ,Schwimm zuwa‘, aber das hat er nicht mehr geschafft.“

Polizist sprang ins Wasser
Als der Verunglückte unterging, zog Hörandtner sein Stichgilet und seinen Waffengürtel aus und sprang in die kalte, finstere Donau. „Er hat mir seine Hand entgegengestreckt, ich ihm meine. Als wir uns berührt haben, hat ihn die Kraft ganz verlassen. Ich hab’ dann versucht, ihn mit dem Rettungsschwimmergriff rauszuholen, wie ich es vor 20 Jahren in der Ausbildung gelernt habe. Irgendwie haben wir beide die paar Meter zum Ufer geschafft.“

Es war auch ein Arzt dabei
Kollegen und Passanten halfen Hörandtner, den Ertrinkenden ans rettende Ufer zu ziehen. Jener Passant, der als Erster Alarm geschlagen hatte, entpuppte sich als Arzt und leistete dem triefnassen Verunglückten fachkundig Hilfe.

Der Gerettete, ein 43-Jähriger aus Seitenstetten (NÖ), war kaum ansprechbar, unterkühlt und hatte eine Kopfverletzung. Diese dürfte er sich laut Angaben von Zeugen zugezogen haben, als er am Ufer ausgerutscht und in den Donaustrom gestürzt war.

Lebensretter Hörandtner bleibt bescheiden: „In dieser Situation hätten wohl die meisten so wie ich gehandelt. Da denkt man nicht lange nach, sondern gibt sein Bestes.“ Dennoch sind solche Taten lobenswert.

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