Zahlreiche Vorwürfe

Tanzlehrer jetzt wegen Vergewaltigung vor Gericht

Oberösterreich
30.09.2024 09:00

Heute, Montag, startet ein spektakulärer Prozess am Landesgericht in Wels: Ein Mann, er arbeitet als Tanzlehrer, soll in mehreren Bundesländern und im Ausland zahlreiche Frauen genötigt und sogar vergewaltigt haben. Der Angeklagte (43) leugnet allerdings die Vorwürfe, sagt: „Ich bin unschuldig“.

Nötigung, geschlechtliche Nötigung, fünf Vergewaltigungen, insgesamt drei weibliche Opfer. Tatorte im Bezirk Urfahr-Umgebung, in Tschechien, Vöcklabruck und Attnang sowie in Tirol – auf 17 Seiten listete die Staatsanwaltschaft Wels die mutmaßlichen Schandtaten eines 43-jährigen Tanzlehrers aus Tirol auf, der eine Spur der Verwüstung durch das Leben mehrerer Frauen gezogen haben soll. Seine perfide Masche: Er soll sich den Frauen gegenüber als alles Mögliche ausgegeben haben, um ihnen zu imponieren – als Tanzlehrer, aber auch als Polizist, Militärpolizist, Notfallsanitäter und Hundestaffelführer.

15 Frauen haben sich gemeldet
Seit mehr als einem Jahr arbeiten inzwischen insgesamt 15 Frauen, die alle auf verschiedene Arten zu mutmaßlichen Opfern des Tanzlehrers wurden, zusammen, um diesem gemeinsam das Handwerk zu legen – die „Krone“ berichtetet mehrfach.

Der Angeklagte sitzt seit Jänner in Wels in Untersuchungshaft, er befand sich von 5. August bis 9. September in Strafhaft, wechselte dann zwangsweise zurück in U-Haft.

Rechtsanwalt Michael Lanzinger verteidigt den Mann.  (Bild: fotokerschi.at/Mader)
Rechtsanwalt Michael Lanzinger verteidigt den Mann. 

Es soll eine Verschwörung sein
„Das ist kein ungewöhnlicher Vorgang“, erklärt dazu Christoph Weber von der Staatsanwaltschaft Wels. Der Prozess gegen den 43-Jährigen wird zum Puzzlespiel, denn laut Staatsanwaltschaft leugnet der siebenfach Vorbestrafte teilweise die Vorwürfe, behauptet, seinerseits Opfer einer Verschwörung zu sein, beziehungsweise hat er sich bisher auch teilweise gar nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Verteidiger will auf unschuldig plädieren
„Wir werden uns nicht schuldig bekennen und hoffen auf das Beweisverfahren. Wir hoffen, das Gericht von der Unschuld meines Mandanten überzeugen zu können. Natürlich steht Aussage gegen Aussage“, so Anwalt Michael Lanzinger, der als Verfahrenshelfer bestellt wurde. Er will mehrere Beweisanträge stellen, geht aber dennoch davon aus, dass das Verfahren am Montag beendet wird.

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