Über 18 Jahre mussten die Pinzgauer Unterhaus-Fans auf dieses prestigeträchtige Nachbarschaftsduell warten und das Derby zwischen Kaprun und Bruck hielt, was es versprach. In einem von Emotionen und Regen geprägten Spiel setzte sich Kaprun mit einem klaren 4:1-Sieg durch.
Schon Stunden vor dem Anpfiff machten sich die ersten Kapruner Spieler daran, den Platz nach schweren Regenfällen bespielbar zu machen. Eine Aufgabe, die sich lohnte, denn die Kulisse stimmte: Trotz des miesen Wetters fanden zahlreiche Fans ihren Weg zum Spielfeldrand, um dieses lange erwartete Derby zu verfolgen. „Die Stimmung war fantastisch – kein böses Blut, eher eine große Vorfreude auf dieses besondere Spiel“, schilderte Kapruns Trainer Achim Sametreiter die Atmosphäre.
Es lag mehr Vorfreude als Rivalität in der Luft.
Kaprun-Trainer Achim Sametreiter
Kreidl eiskalt – Bruck hadert
Die Partie selbst begann zerfahren: Fehler auf beiden Seiten und Aufsteiger Bruck schaffte es, das Kapruner Spiel immer wieder geschickt zu stören. Nach einem umkämpften Start nahm die Partie in der 27. Minute Fahrt auf: Kapruns Bernhard Kreidl brachte seine Mannschaft mit einem eiskalten Abschluss in Führung. „Wir hatten unsere Chancen, aber Kapruns Kaltschnäuzigkeit machte den Unterschied“, analysierte Bruck-Trainer Uwe Deussen. Tatsächlich schafften es die Gäste, das Spiel lange offen zu halten und kamen nach der Pause mit mehr Schwung aus der Kabine. Doch in der 67. Minute rutschte ein Brucker Innenverteidiger aus und wieder war es Kreidl, der diesen Lapsus gnadenlos ausnutzte. Das war die Vorentscheidung dieser Begegnung.
Berni machte aus drei Chancen drei Tore!
Kaprun-Trainer Achim Sametreiter
Fest für Kaprun, bittere Pille für Bruck
Das 3:0 von Andre Bertalanic in der 78. und das 4:0 vom Dreierpacker Kreidl in der 81. Minute besiegelten das Schicksal der Gäste endgültig. Zwar gelang Bruck durch einen direkten Freistoß von Kapitän Rachelsperger noch das Ehrentor, doch der Jubel hielt sich in Grenzen. „Ein verdienter Sieg für Kaprun, wenn auch ein wenig zu hoch“, resümierte Deussen. „Wir waren bis zum zweiten Gegentor gut im Spiel, aber unsere Fehler wurden einfach knallhart bestraft.“ Die Sametreiter-Elf hingegen bleibt mit diesem Dreier weiter voll auf Kurs, sich im Spitzenfeld der Liga zu etablieren.
Bei einem Derby kann alles passieren. Dennoch war es für uns ein Pflichtsieg!
Kaprun-Trainer Achim Sametreiter
Ein Erlebnis für die ganze Region
Für Kaprun war dieser Derby-Sieg ein ganz besonderer. Sametreiter lobte seine Mannschaft für ihre kämpferische Einstellung, trotz einer nicht ganz fehlerfreien Leistung: „Am Ende haben Cleverness und Kaltschnäuzigkeit uns diesen Sieg gebracht. Das Derby hatte seinen ganz eigenen Reiz und der Sieg war absolut verdient.“ Während die Kapruner ihren Triumph ausgiebig feierten, herrschte in Bruck trotz der Niederlage Stolz über die lang ersehnte Rückkehr in die Liga und das Wiederaufleben dieses traditionsreichen Nachbarschaftsduells. „Es war ein tolles und emotionales Erlebnis für uns alle – trotz des Ergebnisses“, betonte Deussen. Die Pinzgauer Fußballfans erlebten ein Derby, das diesen Namen auch verdient. Thomas Schaier
2. Landesliga Süd: St. Johann 1b – Maria Alm 3:1 (1:1), Kaprun – Bruck 4:1 (1:0), St. Martin/T. – Stuhlfelden 1:2 (0:0), Leogang – Bad Hofgastein 2:1 (1:1), Eben – St. Veit 7:2 (3:1), Neukirchen/Grv. – Piesendorf 1:1 (0:1), Unken – St. Michael 2:2 (0:1).
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