Nur geringe Verluste, die Roten bleiben in Linz die Nummer eins + In Wels überholt die FP erstmals die SP bei einer Nationalratswahl + In Steyr sitzt die FPÖ den Sozialdemokraten schon im Nacken + In vielen Bezirkshauptstädten verzeichnete die Volkspartei ein sehr hohes Minus.
Trotz der nicht einfachen Situation in den vergangenen Wochen haben wir aus meiner Sicht ein respektables Ergebnis eingefahren. Im Gegensatz zu anderen Städten sind wir weiterhin ein stabiler Faktor und die klare Nummer 1 in Linz“, zeigte sich der erst am Donnerstag zum Regierungschef gewählte, geschäftsführende SP-Stadtvize Dietmar Prammer nicht unzufrieden mit dem Wahlausgang. Seine Partei kam auf 28,4 Prozent und verlor damit nur marginale 1,5 Prozent. Dahinter findet man auch in der oberösterreichischen Hauptstadt die FP mit 23,5 Prozent (+ 8,1 %), gefolgt von der VP mit 18,9 Prozent (- 6,2%)
Welser Stadtchef sieht klaren Regierungsauftrag
„Eine wahre Sensation“, jubelte der Welser FP-Bürgermeister Andreas Rabl nicht nur über den Wahltriumph der Blauen auf Nationalratsebene, sondern auch über den eigenen. In der einstigen roten Hochburg Wels schafften es die Blauen mit 31,9% zum allerersten Mal auf Platz eins, sie ließen sowohl die Sozialdemokraten (24,4%) als auch die Volkspartei (19,9%) deutlich hinter sich.
„Dieses eindeutige Ergebnis ist ein ganz klarer Regierungsauftrag, mit einem Bundeskanzler Herbert Kickl. Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist jetzt am Zug, er muss die stimmenstärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragen“, so der Welser Stadtchef.
FP sitzt in Steyr den Roten schon im Nacken
In Steyr liegen SP (31,36%) und FP (29,92%) erstmals fast gleichauf. Bemerkenswert: Vor fünf Jahren kamen die Roten auf 37,2%, die FP auf 18,2%. „Ein dramatisches Ergebnis“, ist die rote Stadträtin und Nationalratskandidatin Katrin Auer erschüttert. „Die Blauen haben im Wahlkampf Steyr ganz klar zum Kampfgebiet erklärt. Deshalb muss für uns jetzt der Wahlkampf für die Gemeinderatswahl 2027 beginnen.“
ÖVP in Leonding und Traun nur noch die dritte Kraft
In Leonding, viertgrößte Stadt des Landes, haben am Ende nur 45 Stimmen darüber entschieden, dass die Freiheitlichen (24,8 Prozent) hauchdünn vor der SP (24,5 Prozent) liegen. Die VP – 2019 noch am stimmenstärksten – ist mit 22,5 Prozent nur Dritte. SP-Stadtchefin Sabine Naderer-Jelinek: „Natürlich ist es kein schönes Ergebnis, aber eines, das man sich im Bund wünschen würde.“
Die Ausgangsposition in Linz war nicht leicht, aber wir haben ein respektables Ergebnis eingefahren – wir sind weiter die Nummer 1.
Dietmar Prammer, geschäftsführender Vizebürgermeister der Stadt Linz (SPÖ)
„Ich habe ein solches Ergebnis befürchtet“
Auch in Traun hat sich die FP mit 3,2 Prozent Vorsprung vor der SP auf den ersten Platz katapultiert. Die VP verzeichnet in der Heimatstadt von Alt-LH Josef Pühringer ein sattes 6,1-Prozent-Minus. VP-Stadtchef Karl-Heinz Koll: „Ich habe ein solches Ergebnis ehrlich gesagt befürchtet. Von der schwierigen Situation rund um die campierenden Sinti-&-Roma bei uns profitieren zuletzt ganz klar die Freiheitlichen.“
„Die Menschen wollen ein Miteinander der Parteien“
„Ich sehe das Ergebnis als starken Rückenwind auf unserem Weg“, betont Ansfeldens FP-Bürgermeister Christian Partoll und meint weiter: „Die Menschen wollen kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander der Parteien.“ In Partolls Stadt fiel die Phalanx der Roten – die FP kommt auf 37,9 Prozent (+12,4 %), die SP muss sich mit 25,5 Prozent (-7,4 %) zufriedengeben. Die VP fällt unter die 20-Prozent-Marke (19,0 %). Klar auf Platz eins landet die FP in Ried mit 29,7 % vor der VP (24,7 %). „Ein respektables Ergebnis. Ich bin überrascht, wie sehr die Blauen davongezogen sind“, meinte VP-Bürgermeister Bernhard Zwielehner. Nachsatz: „Die Menschen wollen offenbar einen Wandel.“
Das Ergebnis ist eine Sensation. Ich habe niemals damit gerechnet, dass wir die Wahl so klar gewinnen werden.
Andreas Rabl, FP-Stadtchef in Wels, über den blauen Wahlsieg in der Messestadt
Platz eins holte die FP auch in Schärding mit 31,3 Prozent. Die Bürgermeister-Partei SP landet auf Platz drei mit 20,9 Prozent, die VP kommt auf 26 Prozent. Ausgeglichen war es in Vöcklabruck. Am Ende setzte sich die FPÖ knapp mit 25,1 Prozent vor den Sozialdemokraten von Bürgermeister Peter Schobesberger mit 24,7 und der Volkspartei mit 22,3 Prozent durch.
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