Im Interview mit "Krone"-Redakteur Mark Perry öffnete die 92-jährige Eleonore Schönborn ihr Herz. "Die Ehre ist ebenso groß wie mein Schmerz", sagt die hochbetagte Frau. Minütlich hört sie Nachrichten und bangt vor dem TV-Gerät. "Ich habe gerade die Messe gesehen, die mein Christoph im Petersdom gelesen hat", ergänzt Eleonore Schönborn. Ihre Sorge, die auch der jetzt zurückgetretene Papst Benedikt XVI. so treffend und berührend formuliert hat: "Der, der das höchste Amt in der katholischen Kirche antritt, geht allen anderen verloren."
Schon jetzt sieht die erstaunlich rüstige Frau ihren Sohn nur sehr selten. Einmal im Jahr reist sie nach Wien: "Zu meinem Christoph." Ihr ist klar, dass das Papstamt großes Ansehen brächte – nicht nur für ihren Sohn, sonder für die ganze Familie: "Doch geht er nach Rom, ist's ein Abschied für immer. Denn für so eine weite Reise bin ich schon zu alt."
"Christoph wäre überfordert"
Eleonore Schönborn, die alle Schicksale - unter anderem die Flucht der Familie aus Böhmen - immer mit Würde getragen hat, vertraut nun ganz auf Gott: "Gegen den Willen und die Wege unseres Herrn kann man nichts machen." Doch die Vorarlbergerin ist überzeugt: "Christoph wäre als Papst überfordert, das wäre viel zu schwer für ihn. Denn er ist zu gütig für diese Aufgabe."
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