Wirbel in Madrid

Simeone nimmt Courtois nach Derby-Eklat in Pflicht

Diego Simeone (r.) sieht Teilschuld bei Thibaut Courtois (l.).

(Bild: AFP/APA/OSCAR DEL POZO)

Nach einem hitzigen Madrider Fußball-Derby samt 20-minütiger Unterbrechung hat Atletico-Trainer Diego Simeone Konsequenzen für Provokateure auf dem Rasen gefordert. „Diejenigen, die anstiften, müssen auch sanktioniert werden“, meinte der Argentinier in Richtung Reals Torhüter Thibaut Courtois. Der einst in den Diensten von Atletico stehende Belgier hatte nach der Führung seines Teams ausgelassen gejubelt. Feuerzeuge und Flaschen flogen daraufhin von der Tribüne.

Schiedsrichter Mateo Busquets Ferrer schickte beide Mannschaften daraufhin vorübergehend in die Kabinen des Metropolitano von Atlético. Simeone redete in der langen Unterbrechung vor dem Fan-Block auf die eigenen Anhänger ein. „Wir brauchen diese Leute nicht“, sagte er nach dem Spiel über die Vorkommnisse, ehe er nachlegte: „Aber man muss vorsichtig sein. Das rechtfertigt nicht Situationen, die wir, die Protagonisten, erzeugen.“ Man könne Tore feiern, so der ehemalige Internationale. „Aber nicht, indem man in Richtung der Zuschauer starrt, Gesten macht. Dann werden die Leute zornig.“

Real war durch Eder Militao (64.) in Führung gegangen. Courtois, von 2011 bis 2014 bei Atlético angestellt, jubelte. Die Atlético-Fans in seinem Rücken fühlten sich auf den Rängen aber offenbar provoziert. Es kam zu Ausschreitungen, die der Klub in einem Statement in der Nacht auf Montag verurteilte. Man habe einen der Fans bereits identifiziert und arbeite gemeinsam mit der Polizei, weitere Täter auszuforschen, hieß es. Die betroffenen Personen würden sanktioniert werden.

Ancelotti optimistisch
Real, das neben David Alaba auch ohne den am linken Oberschenkel verletzten Stürmerstar Kylian Mbappé angetreten war, konnte nach Wiederaufnahme der Partie den Sieg aber nicht über die Zeit bringen. Angel Correa gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit noch der Ausgleich für Atlético. Real-Trainer Carlo Ancelotti ärgerte sich über das späte Gegentor. „Wir haben das Spiel kontrolliert, waren nahe dran“, sagte der Italiener. Man müsse aber positiv bleiben. „Wir haben auswärts einen Punkt geholt und sind näher herangerückt“, meinte Ancelotti mit Blick auf die Tabelle.

Dort liegt Real nun drei Zähler hinter dem FC Barcelona, der am Tag davor bei Osasuna 2:4 verloren hatte.