Copernicus-Bericht

Meereserwärmung: Tempo seit 2005 verdoppelt

Wissenschaft
30.09.2024 14:53

Das Tempo der Erwärmung der Weltmeere hat sich nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus seit dem Jahr 2005 nahezu verdoppelt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten stieg die Erwärmung der Meeresoberfläche von einer langfristigen Rate von 0,58 auf 1,05 Watt pro Quadratmeter an.

Das Tempo der Meereserwärmung hat sich nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus seit dem Jahr 2005 nahezu verdoppelt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten stieg die Erwärmung der Meeresoberfläche von einer langfristigen Rate von 0,58 auf 1,05 Watt pro Quadratmeter an.

Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Copernicus-Bericht zum Zustand der Meere hervor. Das EU-Erdbeobachtungsprogramm berichtet zudem über Rekord-Wassertemperaturen sowie marine Hitzewellen, die bis in die Tiefsee reichten.

„Die Erwärmung der Ozeane kann als unser Indikator für die globale Erwärmung angesehen werden“, sagte Ozeanografin Karina von Schuckmann. Die Meere erwärmten sich demnach seit den 60er-Jahren „kontinuierlich“, seit dem Jahr 2005 habe sich das Tempo dieser Erwärmung jedoch rasant erhöht.

Noch nie dagewesener Meereis-Verlust
Der Bericht von Copernicus beschreibt auch einen noch nie dagewesenen Verlust an Meereis und einen Anstieg der im Ozean gespeicherten Wärme. 2023 erlebten demnach mehr als 20 Prozent der weltweiten Meeresoberflächen eine schwere oder extreme Hitzewelle. Diese Hitzewellen dauerten zudem länger an als in der Vergangenheit. So habe sich die durchschnittliche Höchstdauer mariner Hitzewellen seit 2008 von 20 Tagen auf 40 Tage verdoppelt, heißt es in dem Bericht.

In der nordöstlichen Barentssee scheine der Meeresboden „in den Zustand einer permanenten marinen Hitzewelle eingetreten zu sein“, sagte von Schuckmann. Im August 2022 sei in den Küstengewässern der Balearen eine Rekordtemperatur von 29,2 Grad Celsius gemessen worden – die höchste regionale Oberflächenwassertemperatur seit vierzig Jahren. Im selben Jahr drang eine marine Hitzewelle im Mittelmeer etwa 1500 Meter bis unter die Oberfläche vor.

Hitzewellen beeinträchtigen Ökosysteme
Meereshitzewellen beeinträchtigen die Ökosysteme und stören das empfindliche Gleichgewicht der Nährstoffe im Ozean. Sie könnten auch Auswirkungen auf die Fischerei haben, betonte von Schuckmann. Wärmere Gewässer führen zudem zu heftigeren Stürmen und anderen Extremwetterereignissen.

Ozeane sind wichtiger Klimaregulator
Die Weltmeere, die rund 70 Prozent der Erdoberfläche bedecken, sind ein wichtiger Klimaregulator und wirken als Kohlenstoffspeicher, indem sie der Atmosphäre Treibhausgase entziehen.

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