Am Freitag wurde Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Bombenangriff im Libanon getötet. Die Entscheidung, wer sein Nachfolger wird, fällt im Schura-Rat, dem höchsten Gremium der Organisation. Als „wahrscheinlichster Kandidat“ gilt Hashem Safieddine.
Er ist der Cousin Nasrallahs und sieht ihm verblüffend ähnlich. So trägt auch er einen grauen langen Bart, eine Brille und den schwarzen Turban der Sayyed, die sich als direkte Nachkommen des Propheten Mohammed sehen. Safieddine ist vermutlich Ende 50 oder Anfang 60, also nur etwas jünger als sein Cousin mütterlicherseits.
Er hat enge religiöse und familiäre Verbindungen zum Iran, dem Schutzherrn der schiitisch-muslimischen Terrororganisation. Safieddine studierte den Islam. Seit 2017 wird er als Terrorist von den Regierungen der USA und Saudi-Arabiens gesucht.
„Religiöse Persönlichkeit“
„Seit mehreren Jahren gibt es Gerüchte, dass Safieddine der wahrscheinlichste Kandidat für die Nachfolge von Nasrallah ist“, sagt Amal Saad, Hisbollah-Expertin an der Universität im britischen Cardiff. „Der nächste Anführer muss Mitglied des Schura-Rates sein, der aus einer Handvoll Mitgliedern besteht, und er muss eine religiöse Persönlichkeit sein.“
Im Gegensatz zu Nasrallah, der seit 2006 kaum mehr öffentlich auftrat, ist Safieddine bei vielen politischen und religiösen Veranstaltungen das Gesicht der Partei. Bis zur Wahl im Schura-Rat übernimmt aber vorerst der stellvertretende Chef der Hisbollah, Naim Kassim, die Führung (siehe Video oben).
„Wenn bei unserem Widerstand ein Kommandant zum Märtyrer wird, übernimmt ein anderer das Banner mit Kraft und Entschlossenheit“, sagte Safieddine im Juli selbst in einer Rede.
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