3500 Mitarbeiter

Vamed-Reha-Kliniken an Privatunternehmen verkauft

Wirtschaft
30.09.2024 18:50

Der Verkauf der Vamed-Reha-Kliniken an das französische Unternehmen PAI ist fix. Der Plan wurde bereits im Mai angekündigt und sorgte zum Teil für politische Kritik, vor allem von gewerkschaftlicher Seite. In Österreich sind 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 21 Einrichtungen betroffen.

Der Deal sieht vor, dass 70 Prozent an das französische Private-Equity-Unternehmen PAI gehen und die restlichen 30 Prozent bei der deutschen Fresenius bleiben. Der Verkaufspreis wurde vorerst nicht genannt. PAI entstand 2002, hat einen Sitz in Paris und sieben internationale Standorte.

Der Betriebsrat des Gesundheitskonzerns Vamed hatte vor dem neuen Mehrheitseigentümer der Rehakliniken massiv gewarnt. In den kommenden fünf Jahren würde sowohl beim Personal als auch bei Patientinnen und Patienten eingespart, hieß es. Das Geschäft solle anschließend gewinnbringend weiterverkauft werden. „Denn das ist deren Geschäftszweck“, sagte Vamed-Konzernbetriebsratschef Harald Steer. Er forderte die Bundesregierung auf, Alternativen zu prüfen.

Europaweit sind 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Änderungen betroffen, österreichweit sind es laut Gewerkschaft vida ungefähr 3500. „Der Geschäftsbereich, zu dem auch spezialisierte Gesundheitsdienstleistungen in den Bereichen Prävention, Akutmedizin und Pflege gehören, betreut mit rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich rund 100.000 Patientinnen und Patienten in verschiedenen europäischen Ländern in der stationären und ambulanten Rehabilitation“, heißt es in einer Vamed-Aussendung am Montagabend.

Anfang Mai hat die Vamed bereits ihre Anteile am Thermengeschäft (zum Beispiel Therme Wien, Geinberg, St. Martins, Aquadome, Therme Laa) sowie die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) an ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag verkauft.

Im Jahr 2023 wurde ein Umsatz von 2,36 Milliarden Euro verzeichnet, zugleich wurden aber rote Zahlen geschrieben. Der operative Verlust betrug im Vorjahr 16 Millionen Euro. Fresenius geriet dadurch unter Zugzwang.

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