Um satte 10,5 Prozent stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Oktober 2023. Gegenüber dem Vorjahr sind 967 Personen, 601 Männer und 366 Frauen, mehr auf der Suche nach einem Job. Von der Arbeitslosigkeit betroffen sind insgesamt 10.202 Vorarlberger und Vorarlbergerinnen.
Grund für das Plus bei den Arbeitslosenzahlen ist die langanhaltende Konjunkturschwäche. Ein Anstieg ist in allen Altersgruppen zu verzeichnen. „Vor allem Jugendliche unter 25 Jahren trifft die unvorteilhafte Konjunkturentwicklung aber besonders hart“, weiß AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. In dieser Gruppe liege das Plus mit 21 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.
Exakt 1578 junge Männer und Frauen unter 25 Jahren sind derzeit beim AMS Vorarlberg gemeldet. „Eine kürzere Betriebszugehörigkeit erhöht das Risiko eines Arbeitsplatzverlustes und fehlende berufliche Erfahrung erschwert den Einstieg ins Berufsleben, insbesondere in Zeiten einer rückläufigen Personalnachfrage“, erläutert Bereuter die Gründe.
Ziel ist ein Lehrabschluss
Reagieren will der AMS-Chef mit bewährten Mitteln – das sind Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote. „Damit können wir gezielt auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen, um ihre Arbeitsmarktchancen zu erhöhen.“ Besonders im Mittelpunkt stünden Programme, die zu einem Lehrabschluss führen.
Bewährt habe sich das Ausbildungszentrum, in dem 13 Lehrberufe erlernt werden können. „Insgesamt gibt es 130 Plätze. Mit 2. September haben 84 Jugendliche mit einer Lehre begonnen, die auf dem freien Markt keine Lehrstelle gefunden haben. Weitere 32 Junge schnuppern dort“, erklärt Bereuter das Konzept. Die Auszubildenden dürfen so lange im Zentrum bleiben, bis sie eine reguläre Stelle gefunden haben.
Bessere Qualifikationen
Von allen Arbeitslosen können 4823 Personen (47,3 Prozent) als höchste Ausbildung einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Auch hier will Bereuter mit Aus- und Weiterbildungsprogrammen dafür sorgen, dass bessere Qualifikationen – auch hier sind Lehr- und Ausbildungsabschlüsse das Ziel – zu einem neuen Anstellungsverhältnis führen.
„Bei einigen geht es auch darum, Zusatzqualifikationen innerhalb ihrer Branche zu erwerben. Wir haben Schlosser, die neue Schweißtechniken lernen. Menschen im kaufmännischen Bereich, die Kenntnisse im Bereich Kosten- oder Personalverrechnung benötigen.“ Andere wiederum würden beim Wechsel in komplett neue Branchen mit Zukunftsaussichten unterstützt – etwa beim Wechsel in den Gesundheitsbereich.
Betroffene Branchen
Was die Berufsgruppen angeht, ist die Zahl der Jobsuchenden vor allem bei den Handelsberufen (178), den Hilfsberufen (163), den Fremdenverkehrsberufen (160), den Metall- und Elektroberufen (134) sowie den Bauberufen (47) angestiegen.
Bis auf die Hilfs- und Fremdenverkehrsberufe sind alle von der Konjunktur abhängig. „Ich nehme an, dass diese bald wieder anzieht und sich dies zeitverzögert auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht“, gibt Bereuter eine positive Prognose ab. Was die Fremdenverkehrsberufe angeht, würde es mit Beginn der Wintersaison wieder aufwärtsgehen.
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