Aus Rache, weil ihn seine Freundin für einen anderen verlassen hatte, verübte ein Rumäne (57) einen Brandanschlag auf deren Wohnung. Das Paar kam mit dem Schrecken davon. Der Hilfsarbeiter wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Zu wenig Strafe, das entschied am Dienstag das Oberlandesgericht in Graz.
Von einem „Ausraster“ spricht am Mittwoch bei der Berufungsverhandlung am Oberlandesgericht in Graz der Verteidiger des Rumänen. „Mit seiner Ausbildung und Erziehung war es ihm gar nicht möglich, die Auswirkungen seines Handelns zu erkennen.“ Bis zur Tat habe sein Mandant einen ordentlichen Lebenswandel geführt. „Die Strafe entspricht in seinem Alter einer lebenslangen Haft. Es ist unklar, ob er sie überhaupt überleben wird bei seiner Erkrankung bedingt durch seine Alkoholsucht.“
Benzin vor Wohnung der „Ex“ in Brand gesetzt
Im August des Vorjahres soll der damals 56-Jährige an einer Tankstelle in Villach (Kärnten) einen Kanister Benzin betankt und betrunken mit dem Taxi zur Wohnung seiner Ex-Freundin und deren neuen Freund gefahren sein. Im Stiegenhaus verschüttete er das Superbenzin und steckte es in Brand. Dass das Paar überlebte, ist offenbar nur dem Einschreiten eines Nachbarn zu verdanken.
„Es war ein äußerst planmäßiges Vorgehen, ein Tötungsversuch gegen zwei Personen, eine rachebedingte Tatausführung und eine heimtückische Begehungsweise“, begründet der Oberstaatsanwalt den Wunsch auf Erhöhung der Strafe. Der Angeklagte selbst beteuerte, dass es ihm sehr leidtue. „Ich war noch nie in Haft. Das Urteil ist wie die Todesstrafe.“
„Äußerst heimtückisches Vorgehen“
Nach kurzer Beratung entschied der Senat, dass die Haftstrafe von zwölf auf 13 Jahre angehoben werden muss. „Wir sehen zwar kein planmäßiges, aber ein äußerst heimtückisches Vorgehen zu nachtschlafender Zeit“, begründete die vorsitzende Richterin. „Wir sind der Ansicht, dass das Urteil des Erstgerichts zu knapp über der Untergrenze ist.“ Der Rumäne nahm die Entscheidung mit Tränen in den Augen zur Kenntnis, das Urteil ist rechtskräftig.
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