„Systemversagen“

Assange sprach im Europarat in Straßburg

Ausland
01.10.2024 11:56

WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat am Dienstag seinen ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Freilassung absolviert. Dabei forderte er besseren Schutz für Journalistinnen und Journalisten. Er sei nicht frei, weil das System funktioniert habe (siehe Video oben).

„Ich bin heute frei, weil ich mich nach Jahren der Inhaftierung schuldig bekannt habe – und zwar schuldig, Journalismus betrieben zu haben“, sagte Assange am Dienstag vor dem Europarat in Straßburg. Die Rechte von Journalistinnen und Journalisten in Europa seien gefährdet. Wie berichtet, war der Gründer der Recherche- und Investigativplattform WikiLeaks im Juni nach einem Deal mit der US-Justiz freigelassen worden.

Zuvor hatte er 14 Jahre in Hausarrest, im ecuadorianischen Botschaftsasyl in London und in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis verbracht. Aufgrund einer Vereinbarung mit der US-Justiz bekannte er sich schuldig, vertrauliche Informationen weitergegeben zu haben und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. Da der 53-Jährige diese bereits abgesessen hat, wurde er freigelassen und kehrte in sein Herkunftsland Australien zurück.

Julian Assange (Bild: AFP/Sophie Chauveau)
Julian Assange
Mit seiner Ehefrau Stella Assange (Bild: AP/Pascal Bastien)
Mit seiner Ehefrau Stella Assange
Die Abgeordneten im Europarat (Bild: AFP)
Die Abgeordneten im Europarat

„Gruseliges Geräusch von E-Autos“
Nach Jahren in Haft müsse er sich noch an einiges gewöhnen, sagte Assange in Straßburg. Etwa an das „gruselige“ Geräusch von E-Autos oder an den Umgang mit der Schwiegermutter, scherzte er. Er bedankte sich bei seinen Unterstützerinnen und Unterstützern. „Wir alle sollten uns verpflichten, unseren Teil dazu beizutragen, dass das Licht der Freiheit niemals erlischt, dass die Suche nach der Wahrheit weitergeht und dass die Stimmen der Vielen nicht durch die Interessen der Wenigen zum Schweigen gebracht werden.“

Zitat Icon

Wir alle sollten uns verpflichten, unseren Teil dazu beizutragen, dass das Licht der Freiheit niemals erlischt.

Julian Assange

Kritiker sehen in ihm Verräter
Die US-Justiz hatte dem Australier vorgeworfen, ab 2010 rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische Aktivitäten veröffentlicht zu haben. Darin waren etwa brisante Informationen über die Kriege im Irak und in Afghanistan, unter anderem über die Tötung von Zivilpersonen und die Misshandlung von Gefangenen durch US-Streitkräfte.

Für seine Anhängerinnen und Anhänger ist Assange ein Held, der für die freie Meinungsäußerung streitet. Seine Kritikerinnen und Kritiker sehen in ihm einen Verräter, der die Sicherheit der USA sowie geheimdienstlicher Quellen gefährdet hat.

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