Lugner gegen Lugner

Witwe Simone bleibt das Wohnrecht. Aber wie lange?

Richard Lugners sechste Ehefrau Simone verlor nun ihren Job in der Lugner City. 

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Am 12. August starb Richard Lugner. Seither trauert Witwe Simone – gab aber auch schon TV-Interviews, was offenbar nicht gut ankam. Vor allem nicht beim Lugner-Clan. Warum sie ihren Job nun verlor, wie lange sie wohl noch in der Villa bleiben darf und warum ihre Vorgängerin Cathy Lugner über sie verwundert ist.

„Wir wünschen Frau Simone Lugner für ihre weitere berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg“, so endete eineinhalb Monate nach dem Tod von Richard Lugner das Engagement seiner sechsten Ehefrau Simone in der Lugner City. Ein paar wenige Zeilen, die aber laut Insidern viel mehr aussagen, als man auf den ersten Blick erahnen würde.

Lugner-Clan verzeiht nicht
Denn für viele liest sich das eher wie eine Abrechnung. Nicht umsonst rief alles das an einem ohnehin bereits turbulenten Tag selbst Lugners fünfte Ehefrau Cathy auf den Plan. Sie attestierte Simone so etwas wie Naivität, wenn sie davon überrascht gewesen sei, dass ihr nun die Kündigung ins Haus flatterte. Lugner in der „Krone“: „Es war keine gute Idee, Interviews nach eineinhalb Monaten seines Ablebens zu geben.“ Für Cathy war damit klar, der Lugner-Clan verzeiht so etwas nicht, „Meiner Meinung nach ist die Kündigung ein ganz klares Statement der Familie zu Simone und der Hochzeit.“

Richard Lugners Tochter Jacqueline sitzt im Beirat einer Lugner-Stiftung.

(Bild: Starpix/ Alexander TUMA)

Das steht in der Stiftungsurkunde
Was also im Hintergrund gelaufen ist, vermögen die Kiebitze nur zu erahnen. Was der Kurzzeit-Ehefrau Mörtels nun bleibt, sind die Erinnerungen an ihren um 49 Jahre älteren, verstorbenen Ehemann und das Wohnrecht in seiner Döblinger Villa. Wie lange, das ist eine Frage, die nur das Börserl Simone Lugners beantworten kann, weil sie für die Betriebskosten und öffentliche Abgaben selbst aufkommen muss.

In der Stiftungsurkunde steht, dass ihr (die Urkunde definiert das als „Person, die zum Zeitpunkt des Todes im gemeinsamen Haushalt mit Richard Lugner lebte“) nach Ableben des Stifters das Wohnungsrecht zusteht. Zwar ist sie darin nicht namentlich erwähnt, aber auch das würde das Dokument vorsehen zu regeln, denn darin wird festgehalten: „Über dieses Wohnungsrecht der vorbezeichneten Person ist ehestens eine grundbuchsfähige Urkunde zu errichten und grundbücherlich durchzuführen“.

Simone Lugners Blumengruß leuchtet nach wie vor.

(Bild: Holl Reinhard/Reinhard Holl)

Fans und Freunde nahmen Abschied von Richard Lugner Ende August.

(Bild: Holl Reinhard/Reinhard Holl)

Das Grab von Richard Lugner von welken Blumen und grauen Kränzen überdeckt. „Es ist wie eine Visitenkarte...“, sagt ein Lugner-Kenner über dieses Bild.

(Bild: Holl Reinhard/Reinhard Holl)

Lokalaugeschein am Friedhof
Derweilen machte die „Krone“ einen Lokalaugenschein auf dem Friedhof in Grinzing, wo Richard Lugner seine letzte Ruhestätte fand. Die Trauerkränze sind mittlerweile vergilbt, die meisten Kerzen erloschen, nur Simones Blumenherz für ihren Liebsten scheint dem Herbst und dem Zahn der Zeit Widerstand zu leisten. Ein Lugner-Insider und Kenner sagt mit den Schultern zuckend dazu: „Das aktuelle Bild vom Grab, das ja wirklich nicht sehr ansehnlich ist, ist wie eine Visitenkarte.“