Große Aufregung

Familienhund von Jäger im Wald erschossen

Einem Berner Sennenhund (Symbolbild) wurde sein Ausflug in den Wald zum Verhängnis.

(Bild: zVg)

Ein ausgebüxter Berner Sennenhund wurde in einem Waldstück getötet. Während der Schütze wohl keine Folgen zu befürchten hat, droht den Haltern eine Geldstrafe. 

Große Aufregung in einer kleinen Waldviertler Gemeinde: Ein Berner Sennenhund, vor Ort als gemütlich, dick und faul beschrieben, wurde erschossen. Er war von einem Jäger ins Visier genommen worden.

Beim Wildern erwischt
Der Vierbeiner soll gemeinsam mit dem Jagdhund eines Nachbarn ausgebüxt und in den nahegelegenen Wald entlaufen sein. Dort dürfte ein Reh die Aufmerksamkeit der zwei Hunde erregt haben – jedoch direkt vor den Augen des Waidmanns, der daraufhin den größeren der beiden erwischte. „Eine völlig überzogene Reaktion“, sind sich viele im 1200-Seelen-Dorf sicher. „Ein Warnschuss hätte reichen müssen“, kritisieren sie den „schießwütigen Jäger“.

Ein ausgebüxter Berner Sennenhund lief einem Jäger in seinem Revier vor die Flinte – Abschuss (Symbolbild).

(Bild: Scharinger Daniel)

„Es ist sogar seine Pflicht“
Doch dieser hat offenbar gesetzlich korrekt gehandelt. „Die Erlegung des Hundes war laut den uns vorliegenden Berichten legal. Jagdaufseher sind grundsätzlich sogar verpflichtet, in ihrem Wirkungskreis wildernde Hunde zu erlegen“, erklärt der Kremser Bezirkshauptmann Günter Stöger.

Es bestehe kein Zweifel daran, dass beide Hunde beim Wildern erwischt worden seien. Zudem habe der Schütze noch am Abend des Vorfalls die Polizei über den Abschuss informiert.

Verwaltungsstrafe droht
Während der Schütze also wohl keine Konsequenzen zu befürchten hat, droht den trauernden Besitzern des Berner Sennenhunds ein Verwaltungsstrafverfahren – wegen der Vernachlässigung der Verwahrungs- und Aufsichtspflicht.