Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat das erste Rechenzentrum mit Quantencomputern des US-Konzerns IBM auf europäischem Boden eröffnet. Er sprach von einem großen Fortschritt und hob die Bedeutung der Technologie hervor.
„Quantencomputer, Halbleiter, KI, Pharma, Bio- und Klimatechnologie – die Auswahl ist kein Zufall. Wir reden da über Schlüsselindustrien und Branchen, die ein Industrieland wie Deutschland braucht, um auch in Zukunft gutes Geld zu verdienen“, so Scholz.
Qubits statt Bits
Quantencomputer arbeiten ganz anders als traditionelle Rechner – und zwar mit sogenannten Qubits. Wie ein Bit in einem klassischen Computer kann ein Qubit entweder im Zustand 1 oder 0 sein. Das Qubit verfügt allerdings über eine besondere Eigenschaft, die das klassische Bit nicht hat: Ein Qubit kann sich nämlich auch gleichzeitig im Zustand 1 und 0 befinden oder auch in theoretisch unendlich vielen Zuständen dazwischen.
Quantencomputer sind damit besonders gut geeignet, bestimmte Probleme zu lösen, die für klassische Computer äußerst schwierig oder nahezu unmöglich sind. Sie können etwa besser komplexe chemische Systeme simulieren. Quantencomputer können auch die Effizienz von Transport- und Logistiksystemen verbessern, indem sie optimale Routen schneller berechnen als klassische Computer. Auch bei der Verschlüsselung von Daten laufen Quantencomputer zur Höchstform auf, weil sie große Zahlen effizienter faktorisieren als klassische Algorithmen.
Kunden der IBM werden voraussichtlich die Anlage in Ehningen bei Stuttgart für das Quantencomputing in den Bereichen Materialwissenschaft, Hochenergiephysik, Energiewende, Nachhaltigkeit und Finanzanwendungen verwenden. IBM betonte, das Rechenzentrum sei so konzipiert, dass es die Kunden auch dabei unterstütze, mit den Anforderungen der europäischen Datenschutzbestimmungen zurechtzukommen.
Die Einrichtung in Baden-Württemberg ist weltweit die zweite Quanten-Cloud-Region von IBM – nach Poughkeepsie im US-Bundesstaat New York.
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