In der aktuellen Folge „Club 3“ begrüßt Moderatorin Tanja Pfaffeneder den Meinungsforscher Christoph Haselmayer, Autor und Journalist Stefan Kaltenbrunner sowie den Kärntner Investor Bernd Hinteregger. In der renommierten Wagemut Kavalierbar des Grand Hotels in Wien wird angeregt über die Nationalratswahl diskutiert.
Die FPÖ ist am Sonntag erstmals als stimmenstärkste Partei aus einer Nationalratswahl hervorgegangen. „Genießt es alle miteinander, saugt es auf mit jeder Faser eures Körpers, es ist ein Stück Geschichte, dass wir heute geschrieben haben“, so der Chef der Blauen Herbert Kickl in der „Stiegl-Ambulanz“ in Wien.
FPÖ-Wahlparty in der Stiegl-Ambulanz in Wien
(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Historische Wahlen und neue Machtverhältnisse „Wir erleben ein historisches Ereignis. Die FPÖ hat sich erstmals auf Platz eins katapultiert und erreichte etwa 29 % der Stimmen“, so Meinungsforscher Christoph Haselmayer. Lange gab es im österreichischen Wahlkampf zwei dominierende Themen: Migration und gestiegene Preise. Doch dann kam das Hochwasser dazu. Kanzler Nehammer hat sich zwar staatsmännisch gezeigt. Profitiert hat die ÖVP davon aber nicht. Ebenso wenig die Grünen. Nach fünf Jahren in der Koalition mit der ÖVP müssen die Grünen erhebliche Verluste einstecken.
Kärnten als Swing-State Bernd Hinteregger lenkt die Aufmerksamkeit auf die spezifische Situation in Kärnten. Er erklärt, dass die Wähler dort traditionell zur FPÖ tendieren, wenn sie mit der Politik unzufrieden sind. „Nach so einem Wahlergebnis dürfen die Kärntner Politiker nicht zur Tagesordnung übergehen. SPÖ und ÖVP müssen sich ernsthaft überlegen, wie man mit diesem Wahlergebnis umgehe“, betont Hinteregger. Er verweist darauf, dass Kärnten seit der Ära Haider als ein Swing-State gilt. Sprich: Das Bundesland hatte bereits sehr unterschiedliche Parteien an der Spitze, obwohl es momentan von einem roten Landeshauptmann Kaiser regiert wird. Hinteregger ist überzeugt, dass mit einer ordentlichen Politik, die Unzufriedenen auch wieder von der SPÖ zurückgeholt werden können.
Christoph Haselmayer, Bernd Hinteregger, Tanja Pfaffeneder, Stefan Kaltenbrunner (von links nach rechts)
(Bild: krone.tv)
Unzufriedenheit mit politischer Inszenierung Hinteregger äußert sich außerdem kritisch über die Selbstdarstellungen von Politikern während Krisensituationen. „Politiker sollten den zivilen Institutionen, dem Bundesheer und der Feuerwehr die nötige Ruhe lassen. Es braucht kein öffentliches Dankeschön des Bundeskanzlers. Die Menschen haben genug von solchen Inszenierungen“, so der Investor und fordert mehr Respekt für die Arbeit dieser Institutionen.
Aufbruchsstimmung oder Kontinuität? Stefan Kaltenbrunner wirft einen kritischen Blick auf die aktuelle politische Landschaft und stellt fest, dass die ÖVP, trotz des signifikanten Stimmenverlusts – insbesondere im Vergleich zu den Grünen – wieder den Kanzler stellen wolle. „Um eine Aufbruchstimmung zu demonstrieren, müssen zumindest die Köpfe ausgetauscht werden. Die Bevölkerung muss sehen, dass wir nicht so weitermachen wie bisher“, argumentiert Kaltenbrunner.
Die Sendung „Club 3“ sehen Sie jeden Dienstag ab 22:15 Uhr auf krone.tv
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Im „Club 3“ diskutieren Politiker, Journalisten, Meinungsforscher sowie Personen des öffentlichen Lebens über die aktuellsten Themen, die Österreich und die Welt bewegen. Durch die Sendung führt Tanja Pfaffeneder.
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