Die vielen Krisen der letzten Jahre, Rezession, Druck durch Bürokratie und die Schwierigkeit, überhaupt Mitarbeiter zu finden: Salzburgs Wirtschaft stöhnt unter schwierigen Rahmenbedingungen. Kammer-Präsident Peter Buchmüller präsentierte nun einen Aufgabenkatalog an die kommende Regierung.
Die heimische Wirtschaft liegt nach zwei Jahren Rezession am Boden. Die Konsumbereitschaft erreichte mit der Teuerung ihren Tiefpunkt. Investitionen fließen zunehmend ins Ausland ab. Auch in Salzburg schwächen Insolvenzen wie heuer das Aus der Salzburg Schokolade den Standort. Zunehmende Bürokratie wird zur immer größeren Last. Zu den Sorgenkindern Nummer eins gehören Einzelhandel, Industrie und Bauwirtschaft.
Präsident will Senkung der Lohnnebenkosten
Salzburgs Wirtschaftskammer-Boss Peter Buchmüller sieht dringenden Handlungsbedarf und präsentierte jetzt einen Aufgabenkatalog für die kommende Bundesregierung. Einmal mehr plädiert er für eine Senkung der Lohnnebenkosten von derzeit 43,5 auf 40 Prozent. Die gestiegenen Arbeitskosten der letzten Jahre (seit 2009 um mehr als 48,9 Prozent) würden Unternehmen zunehmend unter Druck setzen.
Weniger „Arbeitgeber-Geld“ für Sozial- und Pensionssystem könnte durch eine Belebung der Konjunktur wieder wettgemacht werden, so die Argumentation von Seiten der Wirtschaft. Buchmüller: „Wir schaffen so neue Arbeitsplätze.“
Kammer-Boss fordert Reformen am Arbeitsmarkt
Die Teilzeitquote ist für Kammer-Präsident Buchmüller in Österreich mit durchschnittlich 29,2 Wochenstunden pro Arbeitnehmer zu hoch. Eine weitere Reduktion sieht er als falschen Weg: „Das wäre Gift für den Standort.“
Soll Pensionsantrittsalter steigen?
Der Reformstau betreffe auch das Pensionssystem, so Buchmüller. Und er denkt laut über mögliche Maßnahmen nach. In einem ersten Schritt sollte die Erwerbsquote bei den 60- bis 64-Jährigen (derzeit 30 Prozent) erhöht werden. Buchmüller: „Man muss überlegen, ob all jene, die schon mit 15 zu arbeiten beginnen, früher in den Ruhestand gehen können als jene, die lange studieren.“
Von der künftigen Bundesregierung erhofft er sich jetzt vor allem eines: Tempo. „Die Betriebe brauchen Entlastung!“
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