Je höher das Sprachniveau in Deutsch, desto häufiger nehmen Personen im Haupterwerbsalter (25-64 Jahre) an Bildungsaktivitäten teil. Zu diesem Ergebnis kommt die Erwachsenenbildungserhebung 2022/23 der Statistik Austria. Das gilt sowohl für den formalen Bildungsbereich (Schule und Hochschule) als auch – und noch viel stärker – bei der beruflichen oder privaten Weiterbildung.
Laut der von Oktober 2022 bis März 2023 durchgeführten Erhebung haben 58,6 Prozent der Personen mit Deutsch als Erstsprache in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung an Weiterbildungen wie Kursen, Seminaren, Workshops, Vorträgen, Schulungen am Arbeitsplatz oder Privatunterricht teilgenommen. Nur knapp dahinter folgen mit einer Teilnahmequote von 52,9 Prozent Personen mit Sprachniveau C (kompetente Sprachverwendung, also fließend). Bei Personen, die Deutsch als weitere Sprache auf dem Niveau B (selbstständige Sprachverwendung, vor allem wenn es um Alltägliches geht) beherrschen, waren es 34,7 Prozent.
Bildungsbeteiligung steigt bei ganz niedrigem Sprachniveau
Etwas überraschend: Beim darunterliegenden Sprachniveau A (elementare oder äußerst eingeschränkte Sprachkenntnisse) steigt dann die Beteiligung wieder auf 41,2 Prozent. Das liegt laut der Erhebung daran, dass diese Personen eben deutlich häufiger vor allem Bildungsaktivitäten besuchen, die sich auf die Entwicklung von Sprachkenntnissen beziehen und diese Kurse überproportional häufig vom AMS teilweise oder ganz finanziert werden. Bei den Personen, die überhaupt kein Deutsch sprechen, beträgt die Weiterbildungsquote 36,8 Prozent.
Wenn es um sogenanntes „nicht-institutionalisiertes Lernen“ in der Freizeit (z.B. Lernen von Familienangehörigen oder Freunden, Lesen von Büchern/Fachzeitschriften, Lernen mit Hilfe von Fernseher/Computer/Handy) geht, gibt es allerdings keinen systematischen Zusammenhang mit dem Sprachniveau. Fast alle Gruppen kommen hier auf eine Beteiligung von rund drei Viertel. Einzig Personen mit Sprachniveau B weisen eine etwas niedrigere Beteiligung auf (63,9 Prozent).
Bei der Befragung gaben 81 Prozent der 25- bis 64-Jährigen an, Deutsch als Erstsprache zu sprechen. Weitere 3,6 Prozent nannten Türkisch als Erstsprache, gefolgt von Serbisch (2,7 Prozent), Rumänisch (1,7 Prozent), Kroatisch und Bosnisch (jeweils 1,4 Prozent), Ungarisch (1,2 Prozent) und Arabisch (1,0 Prozent).
Jene 19 Prozent, die Deutsch nicht als Erstsprache haben, setzen sich aus Personen mit Niveau C (fließend, 6,4 Prozent), Niveau B (selbstständig, 4,8 Prozent) Niveau A (elementar, 3,9 Prozent) bzw. jenen zusammen, die überhaupt nicht Deutsch sprechen (3,7 Prozent).
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