Viele Haushalte in Oberösterreich versorgen sich selbst mit Trinkwasser vom eigenen Hausbrunnen – weil ein Anschluss an die Ortswasserleitung nicht möglich ist oder sie davon unabhängig sein wollen. Bei einer Überprüfung von mehr als 1200 Hausbrunnen kamen nun aber „erschreckende Ergebnisse“ zutage.
Zwischen 1. Juli 2023 und 30. Juni 2024 ließ der für die Wasserversorgung zuständige Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) insgesamt 1211 sogenannte Einzelwasserversorgungsanlagen im ganzen Bundesland überprüfen. Die aus den Hausbrunnen entnommenen Proben wurden im Labor ausgewertet – und die jetzt vorliegenden Ergebnisse sind nicht gerade appetitlich.
Nur 14 Prozent einwandfrei
„Der überwiegende Teil der Hausbrunnen weist keinen entsprechenden baulichen Zustand auf bzw. stellt kein einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung“, fasst Kaineder die Analyseergebnisse zusammen. In der Gesamtauswertung, bei der chemisch-bakteriologische sowie bautechnische Kriterien berücksichtigt wurden, erwiesen sich nur 14 Prozent der Brunnen als einwandfrei. 86 Prozent wurden als „Brunnen mit Mängeln bzw. Beratungsbedarf“ eingestuft.
Drei von zehn Proben nicht genusstauglich
Genauer betrachtet zeigt sich, dass das Wasser aus chemisch-bakteriologischer Sicht bei drei von zehn Hausbrunnen gar nicht und bei weiteren 30 Prozent nur bedingt genusstauglich ist. Hinsichtlich des baulichen Zustands wird bei gut einem Viertel der Brunnen eine Sanierung empfohlen. Auch übermäßige Nitratwerte oder auch Pestizide wurden in vielen Hausbrunnen nachgewiesen.
Kaineder empfiehlt angesichts der „teils erschreckenden Ergebnisse“ – dort wo es möglich und sinnvoll ist – den Anschluss an eine öffentliche Wasserversorgung. Wer auf einen Hausbrunnen angewiesen ist, solle von der Möglichkeit einer Beratung durch das Land OÖ Gebrauch machen.
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