Ein Österreicher soll ein weltweites Krypto-Netzwerk aufgezogen haben und Schaden in Höhe von vier Milliarden US-Dollar angerichtet haben. In der Türkei klickten nun Handschellen.
Die Geschichte klingt wie aus einem Hollywood-Thriller: Wohnhaft in idyllischer Lage am nördlichen Grazer Stadtrand, machte sich ein heute 54-jähriger Steirer immer wieder mit „innovativen“ Geschäftsideen einen Namen. Zur Pandemie-Zeit ließ er etwa Millionen von Schutzmasken aus China einfliegen und machte damit gutes Geld. Sein Hauptgeschäft war aber immer schon der Investmentbereich.
Rendite von bis zu 300 Prozent versprochen
Gemeinsam mit einem Partner gründete er 2019 eine Kryptowährungsplattform mit Sitz in Dubai, die Anlegern in kurzer Zeit eine Rendite von bis zu 300 Prozent versprach.
Millionen von Menschen weltweit sahen darin ihre Chance, schnell zu viel Geld zu kommen. Doch dazu kam es nie. Der Schaden soll sich laut mehreren Medienberichten auf insgesamt vier Milliarden US-Dollar (!) belaufen.
Drei verschiedene Hotelzimmer gebucht
Als im heurigen Juli für seinen schwedischen Geschäftspartner in der Türkei die Handschellen klickten, wurde es für den Steirer richtig eng. Dennoch reiste er, wie türkische Zeitungen berichteten, Ende August an den Bosporus, um seinen einstigen Sozius im Istanbuler Maltepe-Gefängnis zu besuchen. Die Polizei war ihm da allerdings schon längst auf den Fersen.
Obwohl er Zimmer in drei Hotels in verschiedenen Stadtteilen gebucht hatte, wurde der Österreicher Anfang September von Spezialkräften der türkischen Polizei und des Nachrichtendienstes festgenommen. Laut Tageszeitung „Takvim“ soll der Mann noch versucht haben, Daten auf seinem Telefon zu löschen. Offenbar vergebens.
„Wir können die Festnahme eines österreichischen Staatsbürgers in Istanbul bestätigen“, heißt es auf „Krone“-Anfrage aus dem Außenministerium. „Unser Generalkonsulat in Istanbul steht seit Bekanntwerden der Verhaftung mit den Angehörigen des Betroffenen und den lokalen Behörden in Kontakt.“
Hunderte geprellte Anleger sollen gegen die Plattform des Grazers (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) juristische Schritte eingeleitet haben. Der verdächtige Milliardenbetrüger wartet nun in Haft auf seinen Prozess.
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