Libanon-Bodenoffensive

Israelische Armee beklagt erste Verluste

Ausland
02.10.2024 16:42

Die neue Kriegsfront im Libanon hat bereits zu ersten Verlusten in den Reihen der israelischen Armee geführt. Bei Schusswechseln zwischen Kämpfern der pro-iranischen Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen kamen mindestens acht Mitglieder einer Spezialeinheit ums Leben. Oben im Video sehen Sie von der Armee veröffentlichte Aufnahmen aus dem Operationsgebiet.

Medienberichten zufolge war die Truppe in der Nähe eines Tunnelsystems in einen Hinterhalt geraten. Nach diesem Zusammenstoß in der Grenzstadt Odaisseh, über den zunächst die Hisbollah berichtet hatte, trauert die israelische Armee um den 22-jährigen Hauptmann Eitan Itzhak Oster und um sieben weitere Soldaten, die in Odaisseh und anderen Schauplätzen im Süden Libanons im Kugelhagel starben.

Präzisionsmunition und Nahkampf-Einsätze
Nach israelischer Darstellung setzte die Armee ihre gezielten Operationen zur Ausschaltung von Hisbollah-Kämpfern und zur Zerstörung ihrer militärischen Infrastruktur an mehreren Stellen des Südlibanons fort. Die Mitteilung erwähnte neben Bombardierungen mit Präzisionsmunition erstmals auch Nahkampf-Einsätze. Durch Luftangriffe seien 150 Hisbollah-Ziele – Kommandozentralen, Waffenlager und Raketenabschussrampen – vernichtet worden.

Hisbollah: „Das ist erst der Anfang“
Die Hisbollah wiederum sprach von schweren Verlusten, die man einsickernden Truppen zugefügt habe. Unter anderem sei ein Sammelpunkt der IDF mit mehreren Raketen beschossen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. „Dies ist erst der Anfang der Konfrontation“, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammad Afif in der libanesischen Hauptstadt Beirut. „Der Widerstand im Süden ist in höchster Bereitschaft“, betonte der Sprecher weiter.

Nach kurzer Operation wieder zurückgezogen
Nach Angaben der libanesischen Armee verletzten die israelischen Bodentruppen die als Blaue Linie bekannte Demarkationslinie und rückten unter anderem auch in Nähe des Dorfs Yaroun etwa 400 Meter weit auf libanesischem Gebiet vor. Danach hätten sich die israelischen Truppen wieder zurückgezogen. 

Das Ziel der israelischen Armee ist der Rückzug der Hisbollah aus dem Süden des Libanons, damit wieder Zehntausende Menschen in nördlichen Grenzorte in Israel zurückkehren und in Sicherheit leben können. (Bild: APA/AFP/Jalaa MAREY)
Das Ziel der israelischen Armee ist der Rückzug der Hisbollah aus dem Süden des Libanons, damit wieder Zehntausende Menschen in nördlichen Grenzorte in Israel zurückkehren und in Sicherheit leben können.

Israel geht derzeit zudem mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel waren in Folge des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober und der anschließenden israelischen Offensive im Gazastreifen wieder ausgebrochen. Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Hamas-Überfall mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet.

Greift Israel iranische Nuklearanlagen an?
Nun eskaliert die Lage im Nahen Osten beinahe täglich. Am Dienstag feuerte der Iran knapp 200 Raketen auf Israel ab. Die iranischen Angriffe waren laut Revolutionsgarden eine Reaktion auf die Tötung von Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff vom Freitag. Zudem wirft der Iran Israel vor, den Chef der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas, Ismail Haniyeh, Ende Juli in Teheran getötet zu haben.

Mehrere Luftwaffenstützpunkte wurden laut Angaben der israelischen Armee getroffen und beschädigt. Die Regierung kündigte Vergeltungsschläge an und könnte jetzt gegen iranische Nuklearanlagen und die Energieinfrastruktur des Landes vorgehen.

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