DDR-Eiskunstläuferin Kati Witt wurde von einer ganzen Generation bewundert. Heute zeigt das ZDF ein Biopic über sie. Hauptdarstellerin Lavinia Nowak verriet der „Krone“ im Interview, wie sie sich vorbereitet hat.
Vierfache Weltmeisterin, zweifache Olympiasiegerin, eines der bekanntesten Gesichter des DDR-Sports: Kati Witt war eine der berühmtesten Eiskunstläuferinnen überhaupt. Der neue Film „Kati – Eine Kür, die bleibt“ (20.15 Uhr, ZDF) dreht sich vor allem um ihr Comeback nach dem Mauerfall.
Volksopern-Ensemblemitglied Lavinia Nowak schlüpft in die Rolle der Ausnahmesportlerin – und hat viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt, wie sie im „Krone“-Interview verrät: „Ich habe neben meinem Theater-Engagement in Wien bei der österreichischen Eiskunstläuferin Inge Strell trainiert. Viermal die Woche, zwei Monate lang. Das war eine intensive Zeit. Ich habe es nicht ganz auf Olympia-Niveau geschafft“, scherzt sie. Aber: „Ich kann gut rückwärts laufen und auch kleine Sprünge bekomme ich hin. Bei den komplexen Figuren hatte ich Doubles aus dem tschechischen Olympiakader. Es wurde ein 3D-Scan von meinem Kopf gemacht, der in der Postproduktion über die Aufnahmen gelegt wurde.“ Gleich zu Beginn der Dreharbeiten wurden zwei Wochen lang alle Eislauf-Szenen in einer vier Grad kalten Eishalle in Tschechien gedreht.
Zur Vorbereitung gehörte auch der Kontakt zu Kati Witt selbst. Die Sportlerin hatte viel Freude mit ihrem Porträt: „Sie war sehr gerührt und sagte, dass sie sich vollkommen wiedererkannt hat, was ein unglaubliches Kompliment für mich war. Denn ich war es vor allem ihr schuldig, mein Bestes zu geben“, so Nowak.
150 Komparsen stellen im Film das Olympia-Publikum dar, indem sie immer wieder die Plätze wechselten. Außerdem wurden Teile von Originalstadien und Kommentatoren-Boxen nachgebaut und historische TV-Kameras beschafft. Schwierig war es, die identischen Schlittschuhe von Kati Witt aufzutreiben – Witt brachte Lavinia Nowak auch bei, wie sie diese früher immer geschnürt hat.
Wichtiges Thema im Film ist auch der Umgang mit der DDR nach dem Zerfall. Hauptdarstellerin Nowak wurde erst nach dem Mauerfall geboren und musste sich ihren Bezug zu dieser Zeit durch Recherche suchen: „Es ist heftig, dass es die DDR schon 35 Jahre nicht mehr gibt. Ich habe zur Vorbereitung viel gelesen und mit Menschen gesprochen, die die DDR noch selbst miterlebt haben, um mir ein Bild von der Zeit zu machen.“
Ihr junges Alter sei auch ein Vorteil gewesen: „Ich denke, dass meine persönliche Distanz zu der Zeit mir eine gewisse Neutralität ermöglicht hat, was für die Interpretation der Rolle gar nicht schlecht war.“
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