FPÖ-Chef Herbert Kickl hat in Bezug auf Alexander Van der Bellen ganz neue Töne angeschlagen: Der Freiheitliche sieht einige Gemeinsamkeiten mit dem Bundespräsidenten und will bei dem anstehenden Gespräch mit dem Staatsoberhaupt am Freitag auf diese aufbauen.
Ihm seien Demokratie und Menschen- sowie Grund- und Freiheitsrechte ebenso wichtig wie Van der Bellen, meinte der gut gelaunte FPÖ-Obmann vor Beginn der Gremiensitzungen seiner Partei Mittwochnachmittag. Auf derbe Beschimpfungen („senile Mumie“) verzichtete Kickl dieses Mal.
Zu einer möglichen Regierungsbeteiligung der FPÖ, die aus der Nationalratswahl als stärkste Kraft hervorgegangen war, wollte das anwesende blaue Spitzenpersonal noch keine Stellung beziehen.
Der Tag sei zum Feiern da, hieß es unisono. Zuversicht strahlte der Kärntner Landeschef Erwin Angerer aus, der davon ausging, dass nach einigen Wochen eine gute Lösung herauskommen würde.
Kickl auf der Suche nach Sondierungsteam
Freilich hatte Kickl für die potenziellen Partner wenig freundliche Worte parat. Die zwei ehemals staatstragenden Parteien hätten nach der Wahl den Eindruck vermittelt, der Wähler habe sich geirrt: „Doch hat der Wähler recht“, betonte der FPÖ-Chef, genau wie dies bei den Wahlen davor gewesen sei. Die FPÖ stehe für Veränderung und sei daher gewählt worden.
Für die Sondierungen mit den anderen Parteien will Kickl am Mittwoch ein Team zusammenstellen, das die unterschiedlichen Themenbereiche abdeckt. Entsprechende Beschlüsse in Präsidium und Vorstand will man schriftlich kommunizieren.
Seine nächste Stellungnahme wird der FPÖ-Chef erst nach dem Gespräch mit Van der Bellen abgeben. Dies sei auch eine Frage des Respekts gegenüber dem Bundespräsidenten, sagte er bei seinem Statement vor dem FPÖ-Parlamentsklub.
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